Luftangriffe im Gazastreifen fortgesetzt

Bei den Kämpfen in Nahost sind die Leidtragenden hauptsächlich Zivilisten
Israel wendet abermals das umstrittene Warnsystem "Roof Knock" an.

Israel hat seine Luftangriffe auf den Gazastreifen fortgesetzt. Palästinensischen Angaben zufolge kamen dabei zwei Menschen ums Leben. Erneut wurde ein 13-stöckiges Wohnhaus fast vollständig zerstört. Dabei seien 20 Personen verletzt worden.

"Roof Knock"-Warnung

Zur Warnung der 70 Familien, die in dem Gebäude wohnten, hatte Israel in der Nacht zum Dienstag zwei Raketen ohne Sprengsatz vorausgeschickt. Hunderte Nachbarn wurden evakuiert, um nicht durch einen befürchteten kompletten Einsturz des Gebäudes, in dem es auch Büros und Geschäfte gab, zu Schaden zu kommen. Israel wollte sich zu den Angriffen zunächst nicht äußern.

Unterdessen schlug zum zweiten Mal binnen zwei Tagen eine aus dem Libanon abgefeuerte Rakete in Israel ein. Die Armee teilte am Montagabend mit, ein Geschoß sei an der Nordgrenze in Galiläa niedergegangen. Nach dem letzten Angriff am Wochenende hatte das Militär im Falle weiterer Attacken aus dem feindlichen Nachbarland eine harte Reaktion angedroht.

Bereits 2.125 Menschen getötet

Am Montag waren bei Luftangriffen Israels neun Palästinenser ums Leben gekommen. Dem israelischen Militär zufolge wurden mehr als 130 Raketen auf den Süden des Landes abgeschossen. Seit Beginn der israelischen Offensive am 8. Juli starben nach palästinensischen Angaben 2.125 Menschen, davon mehr als 490 Kinder. Auf israelischer Seite wurden 64 Soldaten und vier Zivilisten getötet.

Unterdessen bemühte sich Ägypten weiter um eine neue Waffenruhe. In israelischen Medien hieß es, eine Einigung könne innerhalb der nächsten Stunden erzielt werden. Frühere Waffenruhen scheiterten bereits nach Tagen. Erschwert werden die Verhandlungen, weil sich sowohl Israel als auch die Palästinenser weigern, direkt miteinander zu sprechen.

UN-Diplomaten zufolge haben die USA im UN-Sicherheitsrat einen eigenen Entwurf für eine Resolution für einen Waffenstillstands vorgelegt. Zusammen mit Jordanien und europäischen Vertretern solle nun ein gemeinsamer Text ausgearbeitet werden.

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