Hollande auf Solopfaden: Eiertanz im Weißen Haus
Die frostigen Zeiten, in denen die USA aus den „French Fries“ kurzerhand „Freedom Fries“ machten, um dem einstigen transatlantischen Partner seine Kritik am Irak-Krieg heimzuzahlen, sind längst vorbei. Zwar waren Kaviar, Steak und Schokokuchen aus amerikanischer Produktion, der Gast des Abends aber ein Franzose: Das Ehepaar Obama hat am Montagabend ein Galadiner für Frankreichs Präsident Hollande veranstaltet - 350 Gäste wurden dazu eingeladen.
Platz-Dilemma
Zwar ließ das Weiße Haus die Einladungen schnellstens einstampfen, aber die Frage, welche Person neben Hollande platziert werden könnte, erwies sich als nicht so einfach. Schließlich handelt es sich um den Ehrenplatz neben dem US-Präsidenten; er ist im Regelfall der Begleitung des Stargastes vorbehalten. Das Geheimnis um den rechten Platz wurde erst am Abend des Diners gelüftet: Thelma Golden, Direktorin des Studio Museum in Harlem und anerkannte Kunstexpertin.
Neben FLOTUS, wie The First Lady Of The United States Michelle Obama abgekürzt gern genannt wird, wurde Comedian Stephen Colbert gesetzt – irgendwie passend, schließlich spricht er seinen Nachnamen französisch akzentuiert aus. Zuvor hatte sich Michelle Obama laut Insidern noch gefragt, mit wem sie Tee schlürfen dürfe, wenn ihr Ehemann sich Politischem widme.
Vive l'alliance
Auch verbal tat Obama dies: "Vive la France, Gott segne Amerika und lang lebe die Allianz zwischen unseren großen Nationen", schwärmte US-Präsident Obama überschwänglich in einem kurzen Toast in Richtung seines Gastes. Dieser – übrigens erst der siebte Gast des Ehepaars Obama, der mit einem derartigen aufwändigen Bankett geehrt wird - revanchierte sich auch mit Nettigkeiten: "Wir lieben die Vereinigten Staaten und Sie lieben die Franzosen, obwohl Sie manchmal zu schüchtern sind, das zuzugeben", so Hollande. Wie er diese Liebesbekundung meinte, ließ er offen.
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