Keine hochqualifizierten Flüchtlinge für die EU

Flüchtlinge, die von Lesbos in die Türkei abgeschoben werden.
Auffallend viele "schwere medizinische Fälle oder Flüchtlinge mit sehr niedriger Bildung", sagte ein niederländischer Vertreter in einer internen Sitzung.

Die Türkei lässt einem Bericht zufolge hochqualifizierte Flüchtlinge aus Syrien nicht in die Europäische Union ausreisen. Mehrere Regierungen hätten kritisiert, dass unter den Kandidaten, die im Rahmen des Flüchtlingsabkommens in die EU kommen sollten, auffällig viele Härtefälle seien, berichtete das Nachrichtenmagazin Der Spiegel am Samstag.

Der Vertreter Luxemburgs habe in einer internen Sitzung gesagt, dass die Vorschläge auffallend viele "schwere medizinische Fälle enthalten oder Flüchtlinge mit sehr niedriger Bildung". Ähnliches habe der deutsche Innenstaatssekretär Ole Schröder (CDU) dem Innenausschuss des Bundestags berichtet.

Erteilte Ausreisegenehmigungen zurückgezogen

Nach Angaben aus Deutschland, den Niederlanden und Luxemburg hätten die türkischen Behörden in den vergangenen Wochen mehrfach bereits erteilte Ausreisegenehmigungen zurückgezogen, hieß es weiter. Dabei solle es sich um gut ausgebildete Ingenieure, Ärzte oder Facharbeiter gehandelt haben.

Inzwischen habe die Türkei dem UN-Flüchtlingshilfswerk UNHCR gegenüber offiziell erklärt, dass syrische Akademiker nicht mehr ausreisen dürften. Im Flüchtlingsabkommen habe die Türkei durchgesetzt, dass sie eine Auswahl treffen dürfe, welche Syrer ausreisen dürften. Normalerweise entscheidet dagegen das UNHCR, wer für ein Umsiedlungsprogramm in Frage kommt.

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