UNO: "Entsetzliche" Bedingungen an Jordaniens Grenze

epa03759247 A Syrian refugee boy carries food supplies at the Syrian Zattari Refugee camp near city of Mafraq, Jordan, 25 June 2013. Italian Foreign Minister Emma Bonino on 25 June visited the Zattari camp to deliver humanitarian and medical supplies to the Syrian refugees. EPA/JAMAL NASRALLAH
Über 70.000 Flüchtlinge sitzen im Grenzgebiet fest. Jordanien lässt nach Terroranschlag Hilfslieferungen nicht mehr passieren.

Der UN-Nothilfekoordinator Stephen O'Brien hat die katastrophalen Lebensbedingungen von mehr als 70.000 syrischen Flüchtlingen beklagt, die an der Grenze zu Jordanien festsitzen. O'Brien sagte am Freitag nach einem Besuch mehrerer Lager, die Menschen lebten dort unter "entsetzlichen" Bedingungen. Sie bräuchten dringend Hilfe und humanitäre Unterstützung, es fehle an Nahrungsmitteln und Wasser.

Jordanien hatte im Juni die Durchfahrt für Hilfslieferungen an die Flüchtlinge im Grenzgebiet gestoppt, nachdem bei einem Selbstmordanschlag in der Region sieben Soldaten des Landes getötet worden waren. Zu dem Angriff bekannte sich die Dschihadistenmiliz "Islamischer Staat" (IS).

600.000 Flüchtlinge in Jordanien

O'Brien sagte dazu, er habe Verständnis für die Sorgen Jordaniens, die Sicherheitsbedenken des Landes seien "sehr legitim". Seinen Worten zufolge laufen derzeit Verhandlungen mit der Regierung in Amman, wie die Hilfslieferungen die Flüchtlinge erreichen könnten, ohne dass die Sicherheit Jordaniens gefährdet sei.

Das kleine Land beherbergt nach Angaben der UNO bereits mehr als 600.000 syrische Flüchtlinge, die Regierung in Amman spricht sogar von 1,4 Millionen geflüchteten Menschen. Jordanien hatte in der Vergangenheit immer wieder beklagt, mit seinen Kapazitäten am Ende zu sein, und die internationale Gemeinschaft um Hilfe gebeten.

Kommentare