Europol-Chef warnt: IS schickt neue Kämpfer nach Europa

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Um Gebietsverluste in Syrien und Irak zu kompensieren.

Der "Islamische Staat" (IS) ist seit Monaten in der Defensive, verliert im Irak und in Syrien Stadt um Stadt. Nach Kobane, Ramadi, Palmyra und Falludscha war es zuletzt die irakische Stadt Kajjarah 60 Kilometer südlich seiner letzten großen Bastian Mossul, die der IS aufgeben musste. Und auch dort, in Mossul, soll der Angriff der irakischen Armee unmittelbar bevorstehen.

Kompensation

Doch je defensiver die Position des IS an der Heimatfront wird, desto gefährlicher könnte die Terrormiliz für Europa werden. Davor warnte jetzt der Chef der europäischen Polizeibehörde Europol, Rob Wainwright, in einem Interview mit der britischen Zeitung The Standard.

Der IS habe eine "strategische Entscheidung" getroffen vermehrt Kämpfer nach Europa einzuschleusen, um durch neue Anschläge von den Gebietsverlusten abzulenken, sagte Wainwright.

"Wenn sie weniger militärische Erfolge vorweisen können, dann sind spektakuläre Anschläge in Europa ein alternativer Weg, die Kampfmoral hoch zu halten und zu zeigen, dass der IS noch erfolgreich ist."

Wainwright zeigte sich in diesem Zusammenhang überrascht, dass der IS die Flüchtlingsrouten in der Vergangenheit nicht intensiver dafür genutzt hat, um Kämpfer einzuschleusen. Gleichzeitig warnte der Europol-Chef jedoch vor steigenden Zahlen an Kämpfern, die inzwischen auf diesem Weg mit gefälschten Dokumenten nach Europa kämen.

Seine Behörde würde in mehr als 50 Fällen in ganz Europa ermitteln. In den kommenden Wochen solle zudem eine 200 Mann starke Anti-Terror-Einheit auf den griechischen Inseln stationiert werden, um Extremisten, die nach Europa wollen, frühzeitig zu entdecken.

Bericht von The Standard

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