Europol-Chef besorgt vor Attentaten bei Fußball-EM

Rob Wainwright: "Blicke mit großer Sorge auf anstehende EM - sie ist ein attraktives Ziel für Terroristen".

Rob Wainwright, seines Zeichens Chef der Europol, äußerte in einem Interview mit der Welt (Samstag-Ausgabe) große Besorgnis bezüglich möglicher Terror-Attacken bei der bevorstehenden Fußball-EM in Frankreich. Der Direktor der EU-Polizeibehörde fordert unter anderem eine bessere Zusammenarbeit der 28 Europol-Mitgliedsstaaten.

"Cafés, Restaurants oder einen Konzenrtsaal zu attackieren ist erschreckend einfach"

Die Anschläge von Paris vor einem halben Jahr und auch jene in Brüssel seien "ein schwerer Schock, aber keine Überraschung" gewesen. "Ehrlich gesagt haben wir in Europa schon länger mit solchen Anschlagsszenarien gerechnet. Weiche Ziele wie Cafes, Restaurants oder einen Konzertsaal zu attackieren, ist erschreckend einfach", erklärte Wainwright. Für die Polizei stelle dies eine besondere Herausforderung dar. "Ich blicke mit großer Sorge auf die anstehende Fußball-Europameisterschaft. Sie ist ein attraktives Ziel für Terroristen", sagt der Europol-Chef.

Wainwright erklärte allerdings auch, dass es "schlichtweg unmöglich" sei, alle potenziellen Terroristen - wie etwa ein Drittel von "foreign fighters" aus Europa für den IS in Syrien und dem Irak - rund um die Uhr zu überwachen. Wainwright fordert aber eine weiter verbesserte Zusammenarbeit und Informationsaustausch unter den 28 Europol-Mitgliedsstaaten. "Es sehr unterschiedliche Auffassungen und Ansichten über juristische Befugnisse der Behörden. Seit den Terroranschlägen von Paris und Brüssel sehe ich allerdings, wie diese Community näher zusammenrückt. Das ist immer noch nicht genug, wir müssen besser werden", sagt Wainwright zur Welt.

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