EU-Parlamentarier: Weniger Flüchtlinge, weniger EU-Geld

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Die Chefin des Haushaltskontrollausschusses im EU-Parlament fordert Streichung von EU-Geldern für unsolidarische Mitgliedsländer wie Polen und Ungarn.

Deutsche Abgeordnete des Europäischen Parlaments wollen unsolidarischen EU-Mitgliedsländern Gelder streichen. Die Chefin des Haushaltskontrollausschusses im EU-Parlament, Inge Grässle (CDU), sagte der Welt: „Länder, die sich nicht an europäisches Recht halten, oder Staaten, die bei der Übernahme oder Registrierung von Flüchtlingen nur unzureichend mitmachen, sollten Gelder gestrichen werden“, sagte Grässle.

Der Vizepräsident des EU-Parlaments, Alexander Graf Lambsdorff (FDP), äußerte sich ähnlich. „Die Bundesregierung muss jetzt bei der planmäßigen Überprüfung des EU-Haushalts im Herbst dafür sorgen, dass sich EU-Nettoempfängerländer wie Polen und Ungarn in der Flüchtlingsfrage solidarischer verhalten und europäische Werte auch respektieren“. Beide Länder lehnen wie andere auch eine Umverteilung von Flüchtlingen innerhalb der EU ab.

Hintergrund

2015 war Deutschland der größte Nettozahler in der EU. Dies geht aus neuen Statistiken der EU-Kommission hervor, die laut Welt jetzt bekannt wurden. Demnach zahlte Deutschland im vergangenen Jahr 14,3 Milliarden Euro mehr in den EU-Haushalt ein als Geld aus Brüssel zurückfloss. Weitere Nettozahler sind Großbritannien (11,5 Mrd.), Frankreich (5,5 Mrd.), die Niederlande (3,7 Mrd.) und Italien (2,8 Mrd.). Größter Nettoempfänger war 2015 Polen mit 9,4 Milliarden Euro. Weitere Nettoempfänger sind Tschechien (5,7 Mrd), Rumänien (5,2 Mrd.), Griechenland (4,9 Mrd.) und Ungarn (4,6 Mrd.).

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