Die größten Steuersünder können ihre Namen auf einer Liste im Internet finden

1,35 Milliarden Euro schulden Olympic Airways dem griechischen Staat - dass diese Summe jemals zurückgezahlt werden kann, ist äußerst unwahrscheinlich.
Experten glauben, dass nur 15 Prozent der Steuerschulden eingetrieben werden können.

Eine "Liste der Schande" nennen griechischen Medien jene 13.730 Namen, die seit gestern im Internet nachzulesen sind. Veröffentlicht hat sie das Finanzministerium in Athen, das von den besagten Schuldnern 83 Milliarden Euro eintreiben will. Doch das dürfte schwierig werden. Nach Erwartungen von Finanzexperten sind höchstens 15 Prozent der Summe einzutreiben, zumal etliche Namen und Firmen, die auf der Liste zu finden sind, bereits seit Jahren bankrott sind. So wie etwa das spektakulär pleite gegangene Finanzunternehmen "Akropolis Securities", das dem Staat 8,45 Milliarden Euro schuldet. Oder die Fluglinie Olympic Airways – ihre Schulden belaufen sich auf 1,35 Milliarden Euro.

1,3 Milliarden Schulden

Größter Einzelschuldner ist ein berüchtigter Geschäftsmann, der mit Scheinfirmen den griechischen Staat um gewaltige Summen betrogen hatte. Er verbrachte mehrere Jahre hinter Gittern, schuldet dem Fiskus aber weiterhin fast 1,3 Milliarden Euro. Auch mehrere Fußballclubs sind auf der "Liste der Schande" zu finden, darunter der AEK Athen, der 250 Millionen Euro nachzahlen muss. Wer auf der Liste steht, hat seit mindestens einem Jahr seine Steuerschulden, die mindestens 150.000 Euro betragen, nicht beglichen. Schon einmal, vor vier Jahren, hatte das griechische Finanzministerium eine ähnliche Liste vorgelegt. Die Ergebnisse waren allerdings mager geblieben. Von den erhofften ausstehenden Milliarden konnten nur wenige eingetrieben werden.

Die Regierung überlegt nun, den Steuersündern Straffreiheit zu gewähren, wenn sie ihre ausstehenden Schulden begleichen. Bevor das Parlament zustimmen kann, müssen aber erst noch die ausländischen Geldgeber von diesem Plan überzeugt werden.

Kommentare