Der Mann, der bin Laden tötete

Auf Fox News lüftet der Elitesoldat seine Identität - zum Unmut der US-Behörden.

Erstmals tritt jener Mann in die Öffentlichkeit, der Terrorchef Osama bin Laden im Mai 2011 im pakistanischen Abbottabad tötete. Der konservative US-Sender Fox News strahlt am 11. und 12. November eine Doku aus, die die Identität des Schützen der Eliteeinheit Navy Seals lüftet. Laut der auf Militärbelange spezialisierten Website sofrep.com handelt es sich um Robert O'Neill, ausgebildeter Scharfschütze und Sprengstoffexperte, der in 16 Jahren an vier Kriegen teilnahm. Bislang blieb er anonym, da er um sein Leben fürchtete.

Die Fox-Dokumentation erzählt nun aber bis ins Detail die damalige "Operation Neptune Spear" nach: Nur 90 Sekunden nach Landung der Seals auf dem Komplex in Abbottabad war der Terrorführer tot. Schütze O'Neill wird im TV-Stück vorgestellt, auch sollen neue Details enthüllt werden.

Es ist nicht das erste Mal, dass der Soldat in Medien Auskunft über den Verlauf der Operation gab. Dem Esquire Magazin gab er schon vor mehr als einem Jahr ein anonymes Interview. Auch einer seiner Kameraden, Matt Bissonnette, der zunächst auch seine Identität geheim hielt, berichtete bereits von der Operation. Er veröffentlichte 2012 ein Buch "No Easy Day" unter dem Pseudonym Mark Owen.

Rechtliche Schritte möglich

Dass die Elitesoldaten so gesprächig sind, freut das Pentagon gar nicht. Wie Spiegel Online berichtet, mahnte der Kommandeur der Navy Seals seine Untergebenen in einem Brief eindringlich zur Verschwiegenheit: "Ein entscheidender Grundsatz unseres Verhaltenskodex lautet: 'Ich äußere mich weder öffentlich über meine Arbeit, noch strebe ich nach Anerkennung für meine Taten'", so Brian Losey. "Die Bewahrung der Anonymität sei eine lebenslange Verpflichtung. Losey drohte auch mit rechtlichen Schritten und erhielt Rückendeckung aus dem Verteidigungsministerium.

Der Trailer zur Doku:

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