Dänemark kürzt Geld für Asylwerber

Asylwerber sollen es in Dänemark künftig schwerer haben, finanzielle Unterstützung zu bekommen.
Künftig soll es nur noch die Hälfte der Summe geben, die Asylwerber bisher erhalten haben.

Nach der Einführung von Grenzkontrollen hat die neue rechtsgerichtete Regierung in Dänemark Leistungskürzungen für Asylbewerber angekündigt. "Der Effekt wird hoffentlich sein, dass weniger Asylbewerber nach Dänemark kommen", sagte die dänische Integrationsministerin Inger Stojberg am Mittwoch in Kopenhagen. Die niedrigeren Leistungssätze sollen demnach im September in Kraft treten.

Zuwendungen werden gekürzt

Statt derzeit 10.849 Kronen (1.454 Euro) soll ein alleinstehender Asylbewerber künftig monatlich nur noch 5.945 Kronen, also gut die Hälfte der Summe, erhalten. Alleinstehende mit Kindern sollen statt 14.426 Kronen künftig 11.888 Kronen bekommen. Bei Paaren mit Kindern wird die Zuwendung von 28.832 auf 16.638 Kronen gekürzt. Die Kürzungen sollen auch für arbeitslose Dänen gelten, die in den vergangenen acht Jahren mindestens sieben Jahre lang im Ausland gelebt haben.

Asylbewerber sollen einen monatlichen Bonus von 1.500 Kronen bekommen, wenn ihre Dänischkenntnisse ausreichen, um einen Job anzunehmen oder eine Ausbildung zu beginnen. "Wir wollen die Leute belohnen, die hierher kommen und sich integrieren wollen", sagte Stojberg. Über die neuen Regeln stimmt das Parlament voraussichtlich am Freitag ab.

In Dänemark hatte am Wochenende eine Minderheitsregierung der rechtsliberalen Venstre-Partei die Nachfolge des bisherigen Mitte-links-Bündnisses angetreten. Die Regierung von Ministerpräsident Lars Lökke Rasmussen kündigte am Dienstag an, Grenzkontrollen einzuführen, um stärker gegen illegale Einwanderung vorzugehen. Dies werde sich innerhalb der Vorgaben des Schengen-Abkommens bewegen.

Vergangenes Jahr sind fast 15.000 Asylbewerber nach Dänemark gekommen und damit fast doppelt so viele wie 2013.

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