CDU-Politiker fordert staatliche Kontrolle von Moscheen

Volker Kauder: "Der Staat ist hier gefordert"
Volker Kauder: Im Kampf gegen Radikalisierung. Zentralrat der Muslime lädt AfD-Chefin zu Gespräch ein.

Der deutsche Unionsfraktionschef Volker Kauder hält eine staatliche Kontrolle von Moscheen im Kampf gegen Radikalisierung und Terror für nötig. In einigen Moscheen würden Predigten gehalten, die mit dem deutschen Staatsverständnis nicht in Einklang stünden, sagte der CDU-Politiker der Berliner Zeitung. "Der Staat ist hier gefordert. Er muss das kontrollieren."

Deutschland sei ein säkularer Staat, in dem die Religion nicht über dem Staat stehe, sondern der Staat über der Religion. "Daran haben sich alle zu halten und dies müssen die Vertreter und die Angehörigen aller Religionen akzeptieren."

Zentralrat der Muslime lädt AfD-Chefin zu Gespräch ein

CDU-Politiker fordert staatliche Kontrolle von Moscheen
epa04558741 Chairman of the Central Committee of Muslims in Germany, Aiman Mazyek, speaks at a vigil for the victims of the attacks in France at the Brandenburg Gate in Berlin, Germany, 13 January 2015. The Central Committee of Muslims and the Turkish community have invoked the slogan 'Stand together - Show face' for the rally against Islamist terror and for the peaceful co-existence of the religions. EPA/MAURIZIO GAMBARINI
Der Zentralrat der Muslime in Deutschland hat AfD-Chefin Frauke Petry zu einem Gespräch eingeladen. Petry sei schriftlich zur kommenden Vorstandssitzung gebeten worden, um mit ihr über die Flüchtlingskrise, aber auch über Islamfeindlichkeit zu diskutieren, sagte der Zentralrats-Vorsitzende Aiman Mazyek derNeuen Osnabrücker Zeitung. "Wir wollen wissen: Warum hassen Sie uns?"

Petry erneuerte vor dem AfD-Parteitag am Wochenende in Stuttgart ihre Kritik an Mazyek. "Herr Mazyek täte gut daran, mal in den eigenen Reihen nach den Ursachen von Antisemitismus zu forschen und die Frage nach dem Existenzrecht Israels zu klären", sagte sie der Rheinischen Post. Die Verbände der Muslime stünden der Integration im Weg, sagte die AfD-Ko-Chefin.

In Stuttgart will die AfD über ein Grundsatzprogramm entscheiden. In einem vom Bundesvorstand um Petry getragenen Entwurf heißt es unter anderem: "Der Islam gehört nicht zu Deutschland." Zudem sollen Minarette und Muezzin-Rufe verboten werden. Mazyek hatte der AfD vorgeworfen, wie einst die NSDAP eine ganze Religionsgemeinschaft in Deutschland zu bedrohen.

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