Russland fliegt erstmals vom Iran aus Luftangriffe in Syrien

Unterdessen wirft Human Rights Watch der syrischen Regierung und Russland den Einsatz von Brandbomben vor.

Russland hat Kampfflugzeuge in den Iran verlegt und fliegt von dort aus Angriffe gegen islamistische Milizen in Syrien. Das Verteidigungsministerium teilte am Dienstag mit, Langstreckenbomber hätten mehrere Ziele in Syrien angegriffen.

Der staatsnahe Fernsehsender Rossija 24 berichtete unter Berufung auf iranische und arabische Medien, Maschinen vom Typ Tupolew 22 seien in die iranische Stadt Hamadan verlegt worden. Der Sender zeigte Bilder von mindestens drei Bombern und einem russischen Militärtransportflugzeug, ohne allerdings anzugeben, wann und wo die Bilder aufgenommen wurden.

HRW: Russland setzt Brandbomben ein

Russland unterstützt wie der Iran den syrischen Präsidenten Bashar al-Assad im inzwischen fünfjährigen Krieg gegen die Rebellen, während eine Allianz westlicher und arabischer Staaten einige Aufständische unterstützt, die Assad stürzen wollen. Zudem fliegen sie Luftangriffe gegen die Extremistenmiliz "Islamischer Staat".

Während Russland seine Angriffe ausweitet, wirft die Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch (HRW) wirft dem Land und dem syrischen Regime den Einsatz von Brandbomben vor. In den vergangenen Wochen seien entsprechende Waffen mindestens 18 Mal unter anderem in Rebellengebieten in den Städten Aleppo und Idlib eingesetzt worden.

Russland fliegt erstmals vom Iran aus Luftangriffe in Syrien
TOPSHOT - A Syrian man covered with dust carries pieces of metal on a street cluttered with rubble following a reported air strike on the rebel-held neighbourhood of Sakhur in the northern city of Aleppo, on August 15, 2016. / AFP PHOTO / AMEER ALHALBI

Darauf wiesen die Untersuchung von Fotos und Videos von Angriffen und Überresten der Bomben hin. Mindestens zwölf Zivilisten seien Berichten zufolge durch sie verletzt worden.

Bomben mit chemischen Reaktionen

"Die syrische Regierung und Russland sollten die Angriffe mit Brandbomben auf Gebiete, in denen Zivilisten leben, beenden", sagte der HRW-Waffenexperte Steve Goose. Alle Länder sollten deren Einsatz in zivilen Gebieten verurteilen.

HRW hatte dem syrischen Regime bereits zuvor den Einsatz der Waffen vorgeworfen. Brandbomben lösen durch chemische Reaktionen Flammen mit hohen Temperaturen aus. Die Feuer sind schwer zu löschen und verursachen ernste Verbrennungen.

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