Budapest mit Mega-Kredit von Moskau

Ein 10-Milliarden-Euro-Kredit schmiedet Ungarns Premier Viktor Orban (li.) an Kremlchef Vladimir Putin
Atomkraftausbau. Schon vor zehn Tagen wurde der Vertrag mit Moskaus Vertretern unterzeichnet.

Bei den wenigsten Ungarn herrscht große Freude darüber, dass Premier Viktor Orban im Jänner ausgerechnet Russland grünes Licht für den Ausbau des ungarischen Atomkraftwerks Paks gab. Die Kosten für diese größte, jemals in Ungarn getätigte Einzelinvestition betragen 10 Milliarden Euro. Den Kredit dafür mit einer Laufzeit von 30 Jahren wird ebenfalls Moskau stellen.

Während die national-konservative FIDESZ-Regierung die Unterzeichnung des umstrittenen Kreditvertrages offenbar erst nach den Parlamentswahlen am Sonntag publik machen wollte, wurde nun bekannt: Schon vor zehn Tagen hat der ungarische Staatssekretär Gabor Orban den Vertrag an einem geheimen Ort mit Moskaus Vertretern unterzeichnet.

Erfahren hat dies die ungarische Öffentlichkeit aber nicht von der Regierung in Budapest – auch das Parlament wusste nichts –, sondern aus den russischen Medien. Ein ungarischer Regierungssprecher bestätigte daraufhin lediglich knapp, dass man den Kreditvertrag dem – neuen – Parlament zur Bestätigung vorlegen werde. Auch die EU werde eine Kopie erhalten.

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