Botschafter begehren auf
Was, Herr Kurz als Außenminister?“, ein Sektionsleiter versteht die Welt nicht mehr. Ein Rundruf unter österreichischen Botschaftern in verschiedenen Hauptstädten ergibt Kopfschütteln im mildesten Falle über Sebastian Kurz als neuem Chef der österreichischen Diplomatie. Kein Studienabschluss, Unsicherheit darüber, wie gut die Fremdsprachenkenntnisse von Kurz sind, Wissen über internationale Zusammenhänge, die Zweifel sind groß. Sebastian Kurz neben Laurent Fabius oder Carl Bildt?“ Abseits von Standesdünkel wird die Regierung sagen müssen, ob und welchen Stellenwert die alpenrepublikanische Außenpolitik weiterhin haben soll.
Neben Kurz wird auch der Name von ÖVP-Staatssekretär Reinhold Lopatka als Ministerkandidat im Außenamt genannt. Lopatka ist aber auch als Klubchef der Volkspartei im Parlament im Gespräch. Ihm wird allseits ein gutes Zeugnis für seine bisherige Tätigkeit ausgestellt. Diplomaten würden wohl Lopatka Kurz vorziehen, so sie die Wahl hätten. Wer Außenminister wird, hängt aber letztlich von der Entscheidung Michael Spindeleggers ab, ob er ins Finanzressort wechselt oder nicht.
FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache sieht eine „reale Chance“, dass es nach der EU-Wahl zu einer Rechtsfraktion im Parlament kommt. Vorteil einer Fraktion ist es, von der EU, sprich: vom europäischen Steuerzahler, Personal und ein Sekretariat finanziert zu bekommen. Es gibt auch mehr Redezeit und Berichte für Abgeordnete einer Fraktion. In der Vergangenheit sind alle Rechtsbündnisse nach kurzer Zeit zerbrochen.
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