Boko Haram verschleppt 185 Frauen und Kinder

In Nigeria gehen die Islamisten weiter ohne Skrupel gegen die Zivilbevölkerung vor.

Bring Back Our Girls - so hieß die weltweite Kampagne, nachdem die Islamistenmiliz Boko Haram im April mehr als 270 Mädchen aus einer Schule heraus entführten. Nun dürfte sich wieder so ein Fall zugetragen haben, wie CNN berichtet. Die Terrorgruppe soll in Nigeria 185 Frauen und Kinder entführt haben. 32 Dorfbewohner sollen dabei getötet worden sein. Das Dorf Gumsuri im Bundesstaat Borno soll bereits am Sonntag angegriffen worden sein.

Dorfbewohner Mukhtar Buba berichtete, die Aufständischen hätten zunächst die jungen Männer aus dem Dorf getötet. "Dann haben sie unsere Frauen und Töchter mitgenommen", sagte Buba, der aus Gumsuri in Bornos Hauptstadt Maiduguri geflohen ist. Da das Mobilfunknetz in der Region südlich von Maiduguri weitgehend zusammengebrochen ist und auch viele Straßen unpassierbar sind, wurde der Vorfall erst jetzt bekannt.

Boko Haram kämpft im mehrheitlich muslimischen Norden Nigerias für einen islamischen Staat. Bei Angriffen auf Sicherheitskräfte, Behörden, Schulen und Kirchen tötete die Gruppierung seit dem Jahr 2009 mehr als zehntausend Menschen.

Auch Kamerun wird von den Islamisten heimgesucht, hier konnte die Armee allerdings am Donnerstag Erfolge erzielen. Mehr als hundert Kämpfer der Boko Haram wurden getötet. Wie das Verteidigungsministerium in Jaunde am Donnerstag mitteilte, hatten die Boko-Haram-Kämpfer am Mittwoch einen Armeestützpunkt in Amchide im äußersten Norden Kameruns an der Grenze zu Nigeria angegriffen. Die Soldaten hätten "einen Gegenangriff" gestartet.

Kommentare