Boko Haram greift an: Rund 150 Tote

Terror in Nigeria: Gezielter Angriff auf Gläubige.

Bei Überfällen der Islamistengruppe Boko Haram sind im Nordosten Nigerias nach Schilderungen von Augenzeugen insgesamt rund 150 Menschen getötet worden. Zunächst wurde bekannt, dass eine Gruppe von Angreifern am Mittwochabend in Moscheen in der Ortschaft Kukawa eindrangen. Sie erschossen nach dem Bericht eines Einwohners Gläubige in den Moscheen und Frauen, die sich in ihren Häusern aufhielten. Insgesamt wurden laut übereinstimmenden Augenzeugenberichten dort mindestens 97 Tote gezählt.

Kurz darauf sagten Augenzeugen und ein Abgeordneter, dass in zwei Dörfern des Teilstaates Borno ebenfalls am Mittwochabend mindestens 48 Gläubige erschossen worden seien. Der Abgeordnete Mohammed Tahir machte für die zuletzt bekannt gewordenen Angriffe auf zwei Nachbardörfer direkt die Gruppe Boko Haram verantwortlich. "Die Bewaffneten von Boko Haram haben 48 Männer getötet und elf weitere verletzt", sagte Tahir über die Attacke in der Nähe der Stadt Monguno.

Boko Haram kämpft seit Jahren mit Gewalt für die Errichtung eines islamischen Gottesstaats im mehrheitlich muslimischen Norden Nigerias. Seit dem Jahr 2009 tötete die Gruppe nach Angaben der Vereinten Nationen mehr als 15.000 Menschen. Das nigerianische Militär wird im Kampf gegen Boko Haram von Truppen aus den Nachbarländern Kamerun, Niger und Tschad unterstützt.

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