Aserbaidschan empört über Präsidenten-Besuch

Armeniens Präsident Sersch Sargsjan besucht verletzte Soldaten im Spital.
Die Visite von Sersch Sargsjan könne die Lage stabilisieren, warnt Ex-Sowjetrepublik.

Nach den heftigen Kämpfen zwischen den Südkaukasusrepubliken Armenien und Aserbaidschan ist der armenische Präsident Sersch Sargsjan in das Unruhegebiet Berg-Karabach gereist. In der Hauptstadt Stepanakert besuchte er am Dienstag verletzte Soldaten in einem Krankenhaus, wie örtliche Medien berichteten.

Besuch könne Lage destabilisieren

Aserbaidschan kritisierte Sargsjans Besuch als Provokation. Dies könne die Lage weiter destabilisieren, warnte das Außenministerium der Ex-Sowjetrepublik. Berg-Karabach gehört völkerrechtlich zu Aserbaidschan, hat sich aber Anfang der 1990er Jahre von Baku losgesagt. Das Gebiet wird überwiegend von Armeniern bewohnt. Armenische Kräfte halten zudem mehrere angrenzende Gebiete besetzt. Der UN-Sicherheitsrat hat dies mehrfach verurteilt.

Bei dem heftigsten Gewaltausbruch seit Jahren in Berg-Karabach waren Anfang April auf beiden Seiten insgesamt mehr als 120 Menschen getötet worden, darunter auch Zivilisten. Eine vor zwei Wochen vereinbarte Waffenruhe ist extrem brüchig, fast jeden Tag werfen sich die Konfliktparteien Dutzende Verstöße vor. Bei den jüngsten Schusswechseln am Dienstag war nach Darstellung der Behörden von Berg-Karabach ein Kämpfer getötet worden. Armenien und Aserbaidschan machen sich gegenseitig für die Eskalation verantwortlich.

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