Berlusconi: 150 Millionen an der Börse verloren

Berlusconi: 150 Millionen an der Börse verloren
Berlusconis unsichere Zukunft brachte dessen Mediaset-Anteile binnen Stunden zum Abstürzen.

Italiens Ex-Premier und Medienzar Silvio Berlusconi bekommt die Folgen der Spannungen infolge seiner rechtskräftigen Verurteilung wegen Streuerbetrugs und der Sorgen wegen der Stabilität der Regierung Letta hart zu spüren. 150 Millionen Euro hat Berlusconi am Montag in wenigen Stunden verloren, nachdem die Aktien seiner börsennotierten Gesellschaften stark gesunken sind.

Bei den Aktien des Berlusconi eigenen Medienkonzerns Mediaset kam es zu Verlusten von sieben Prozent; sie wurden wegen starker Kursschwankungen vorübergehend vom Handel ausgesetzt. Auch andere Aktien aus dem Berlusconi-Imperium wie jene der Verlagsgruppe Mondadori und der Bank Mediolanum verzeichneten starke Kursverluste.

1,4 Milliarden Gewinn seit der Wahl

Die Schwankungen an der Mailänder Börse beweisen einmal mehr, dass der Erfolg von Berlusconis Unternehmen an der Börse eng mit seiner politischen Laufbahn verknüpft ist. Seit den Parlamentswahlen im Februar, aus denen Berlusconis Mitte-rechts-Partei Pdl als zweitstärkste Partei hervorgegangen war, ist der Wert von Berlusconis börsenotiertem Vermögen um 80 Prozent gewachsen, was dem TV-Tycoon Einnahmen in Höhe von 1,4 Milliarden Euro beschert hatte.

Nicht umsonst drängen Manager der Berlusconi-Unternehmen auf politische Stabilität. "Die Märkte verlangen Stabilität. Die Regierung Letta ist die beste Lösung für Italien“, sagte der Chef der von Berlusconi kontrollierten Bank Mediolanum, Ennio Doris, seit Jahren ein Vertrauensmann des Medienzaren.

Regierung wankt

In Rom gerät die Regierung Letta arg unter Druck. Im Streit um einen Parlamentsausschluss Berlusconis infolge seiner rechtskräftigen Verurteilung des Medienzarn wehrt sich die Mitte-Links-Partei von Ministerpräsident Enrico Letta gegen Drohungen von Berlusconis Bündnis, die Regierung zu Fall zu bringen. Lettas Demokratische Partei (PD) werde kein Ultimatum des Koalitionspartners akzeptieren und für den Ausschluss des wegen Steuerhinterziehung verurteilten Berlusconi stimmen, sagte Parteichef Guglielmo Epifani der Zeitung La Repubblica.

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