Bericht: Trump hat Merkel bei Telefonat als "dumm" bezeichnet

Bericht: Trump hat Merkel bei Telefonat als "dumm" bezeichnet
Trump habe Merkel weiter beschuldigt, "unter dem Einfluss der Russen zu stehen".

US-Präsident Donald Trump soll die deutsche Kanzlerin Angela Merkel in einem Telefongespräch als "dumm" bezeichnet haben. Dies berichtet der US-Sender CNN am Dienstag unter Berufung auf zwei von mehreren namentlich nicht genannten Geheimdienstbeamten und Quellen aus dem Weißen Haus.

Trump habe Merkel weiter beschuldigt, "unter dem Einfluss der Russen zu stehen", zitierte CNN eine Quelle. Merkel sei nach außen hin gelassen geblieben und habe Trump Fakten entgegen gehalten. Ein deutscher Regierungsbeamter habe die Anrufe CNN gegenüber als "ungewöhnlich" und "problematisch" bezeichnet, weswegen Berlin besondere Maßnahmen ergriffen habe, um sicherzustellen, dass ihr Inhalt geheim bleibe. Ein deutscher Regierungssprecher wollte den CNN-Bericht nicht kommentieren.

Bericht: Trump hat Merkel bei Telefonat als "dumm" bezeichnet

Hat Trump Merkel "dumm" genannt?

"Weltklasse-Verhandlungsführer"

Über Telefonate mit dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan und Russlands Staatschef Wladimir Putin will CNN erfahren haben, dass Trump selten vorbereitet in die Gespräche gegangen sei. Putin gegenüber habe er versucht, Eindruck zu schinden.

"Präsident Trump ist ein Weltklasse-Verhandlungsführer, der die Interessen Amerikas auf der Weltbühne konsequent gefördert hat", erklärte die stellvertretende Sprecherin des Weißen Hauses, Sarah Matthews, auf Anfrage. Sie führte an, dass Trump Handelsabkommen mit China sowie mit Mexiko und Kanada ausgehandelt habe. Auf Trumps angebliche Ausfälle gegen Merkel ging sie nicht ein.

Biden verzichtet auf Wahlkampfauftritte

Trumps Kontrahent bei den Präsidentschaftswahlen im November - Joe Biden - gibt sich indes zurückhaltend. Er will wegen der Corona-Pandemie auf Wahlkampfauftritte vor großem Publikum verzichteten. Er werde dem Rat der Ärzte folgen und keine solchen Veranstaltungen abhalten, sagte der US-Demokrat am Dienstag vor Journalisten in Wilmington im Bundesstaat Delaware.

Der frühere Vizepräsident grenzt sich damit von Trump ab, der nach dreimonatiger Coronavirus-Pause kürzlich trotz aller Warnungen seine Wahlkampfveranstaltungen wieder aufgenommen hatte. "Dies ist wohl der ungewöhnlichste Wahlkampf in der jüngeren US-Geschichte", sagte Biden. 

Boltons Enthüllungen

Trump wird von Kritikern, darunter früheren Regierungsmitarbeitern, immer wieder als selbstbezogen und erratisch beschrieben. Zuletzt hatte sein früherer Sicherheitsberater John Bolton mit einem Enthüllungsbuch für Wirbel gesorgt, in dem er Trump vorwarf, dass dessen Außenpolitik häufig auf Bauchgefühl und Unwissenheit basiere.

Trump hatte den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj im Juli 2019 am Telefon zu Ermittlungen ermuntert, die seinem politischen Rivalen Joe Biden von den Demokraten potenziell schaden könnten. Die Ukraine-Affäre stand im Zentrum des Amtsenthebungsverfahrens gegen Trump, das mit einem Freispruch endete.

Kommentare