Baltimore: Proteste halten an

Baltimore: Proteste gehen weiter
Auch in anderen US-Städten gab es Demonstrationen gegen Polizeigewalt.

Wie seit Tagen haben auch am Samstag wieder tausende Menschen in der US-Ostküstenstadt Baltimore gegen Polizeigewalt und Rassismus demonstriert. An der Kundgebung nahmen rund 3.000 Menschen teil, deutlich weniger als die von den Organisatoren erwarteten 10.000 Demonstranten. Schon von in der Früh an waren Hunderte Menschen durch die Straßen marschiert, darunter kommunale und kirchliche Führungspersonen. Auch in anderen US-Städten gab es Demonstrationen.

Streckenweise herrschte eine fröhliche Atmosphäre: Viele Demonstranten feierten die Entscheidung der Staatsanwaltschaft vom Vortag, nach dem Tod eines 25-jährigen Afroamerikaners in Polizeigewahrsam Strafverfahren gegen sechs Polizisten einzuleiten. Der schwarze Bürgerrechtler Malik Shabazz rief die zuständige Staatsanwältin Marilyn Mosby auf, entschlossen zu bleiben.

Der 25-jährige Freddie Gray hatte nach seiner Festnahme Mitte April so schwere Verletzungen erlitten, dass er eine Woche später starb. Nach tagelangen teils gewaltsamen Demonstrationen erließ die Staatsanwaltschaft am Freitag Haftbefehle gegen sechs Polizisten wegen Grays Tod. Sie legt dem Fahrer des Gefangenentransporters unter anderem Mord mit bedingtem Vorsatz zur Last, die Vorwürfe gegen die fünf anderen Polizisten reichen von Amtsverletzung über Freiheitsberaubung und Körperverletzung bis zu fahrlässiger Tötung. Sie werden am 27. Mai einem Richter vorgeführt.

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