Russland droht der NATO mit Atomwaffen

Der Kreml hat mit einer "nuklearen Antwort" gedroht, wenn die NATO sich im Baltikum engagiert.

Säbelrasseln oder ernstzunehmende Drohung? Wie die britische Times berichtet, sollen russische Generäle mit dem Sanctus Wladimir Putins gegenüber der NATO und dem Baltikums massive Drohungen ausgestoßen haben. Unter anderem sei der Einsatz von Nuklearwaffen angedroht worden, sollte das Militärbündnis seine Präsenz im Baltikum verstärken.

Geheimtreffen der Militärs

Die Warnungen sind dem Zeitungsbericht zufolge bei einem Geheimtreffen in Deutschland ausgesprochen worden - russische Generäle hatten sich im März dort mit US-Geheimdienstexperten getroffen. Die Aussagen der Russen seien mit Billigung Putins getätigt worden, so die Militär-Vertreter. Außenminister Sergej Lawrow selbst habe sie instruiert, welche Botschaft genau zu überbringen sei.

Die Ansage ist unmissverständlich: Sollte die NATO ihr Engagement in der Ukraine, auf der Krim oder im Baltikum ausweiten, werde Russland eine "Bandbreite von Antworten" parat haben, berichtet die britische Zeitung – und diese würde von "nicht-militärisch bis nuklear" reichen. Liefert das Bündnis etwa Waffen an die Ukraine, so werde das von russischer Seite als Aggression gedeutet - "die russischen Menschen erwarten in diesem Fall eine energische Antwort", wird aus der Niederschrift eines US-Militärs zitiert. Auch einer Wiederangliederung der Krim an die Ukraine werde man militärisch begegnen, notfalls ebenso mit dem Einsatz von Atomwaffen.

Gefährliches Szenario

Im Baltikum werde Moskau bei einer weiteren NATO-Aufrüstung "Maßnahmen zur Destabilisierung" treffen – eine Taktik, die auch schon im Osten der Ukraine angewandt wurde. Gemeint ist damit die zielgerichtete Instrumentalisierung der russischsprachigen Bevölkerung.

Sollte Moskau seine Drohung wahrmachen, müsste die NATO im Baltikum einschreiten – Estland, Lettland und Litauen sind Bündnismitglieder. Dementsprechend gefährlich stufen die Militärs ein solches Szenario auch ein: Wenn die NATO im Baltikum einschreiten würde, gelte sie als Ko-Aggressor – damit entstünde eine "Situation, die für die USA potenziell viel gefährlicher ist als jene in der Ukraine".

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