Vatikan womöglich im Visier der El Kaida

Symbolbild
In Italien verhaftete El-Kaida-Anhänger sollen Anschläge auf den Vatikan geplant haben.

Die in Italien festgenommenen Al-Kaida-Anhänger haben möglicherweise auch Anschläge auf den Vatikan geplant. Dies teilte Chefermittler Mauro Maura am Freitag im sardischen Cagliari mit. Zuvor hatte es geheißen, die von Sardinien aus operierenden Terrorverdächtigen hätten vor fünf Jahren Ziele in Pakistan und Afghanistan im Visier gehabt.

Die italienische Polizei hatte am Freitag mitgeteilt, bei einer landesweiten Razzia 18 Anhänger des islamistischen Terrornetzwerks Al Kaida festgenommen zu haben. Unter den Festgenommenen soll sich auch der geistliche Anführer der Gruppe befinden, einige Mitglieder des Netzwerks sollen sich außer Landes aufhalten. Den Al-Kaida-Anhängern wird unter anderem die Beteiligung an einem Anschlag auf einen Markt in Peshawar zur Last gelegt, bei dem im Oktober 2009 100 Personen starben.

Gelassene Reaktion

Der Vatikan reagierte gelassen auf die Festnahme der Terrorverdächtigen. Es bestehe "keinerlei Anlass zu besonderer Besorgnis", sagte Sprecher Federico Lombardi laut Kathpress am Freitag. Er verwies darauf, dass die mutmaßlichen Pläne das Jahr 2010 beträfen und folgenlos geblieben seien.

Die Staatsanwaltschaft in Cagliari auf Sardinien hatte zuvor mitgeteilt, es gebe Hinweise darauf, dass die Verdächtigen damals möglicherweise auch einen Anschlag auf den Vatikan geplant haben könnten. Es gebe einige abgehörte Gespräche, "die klar darauf hindeuten, dass ein Angriff geplant wurde, vielleicht sogar auf den Vatikanstaat", sagte Staatsanwalt Mauro Mura. Die Polizei habe einen mutmaßlichen Selbstmordattentäter aufgehalten, der im März 2010 am Flughafen Fiumicino gelandet sei, so Mura.

"Wir sprechen nicht von einem Anschlag", so der Staatsanwalt. "Wir sprechen von einem Anzeichen, das auf die Vorbereitung eines möglichen Anschlags hindeutet."

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