Alternde Chinesen sehen trister Zukunft entgegen

An elderly couple feed their great-grandson with a piece of cake as they sit under the sun in winter in Jiaxing, Zhejiang province, January 9, 2013. China's one-child policy has produced less trusting, less trustworthy and less competitive children compared to the generation born before the policy was introduced, a study has found. Picture taken January 9, 2013. REUTERS/William Hong (CHINA - Tags: SOCIETY POLITICS FOOD TPX IMAGES OF THE DAY)
Jeder vierte Chinese über 60 Jahren lebt in Armut. Die Zahl wird noch dramatisch steigen.

Eine stark wachsende Zahl von Pensionisten gegenüber zu wenig Jungen – dieses demografische Dilemma haben fast alle reichen Industriestaaten. In China kommt ein weiteres Dilemma hinzu: Das Land hat mit den selben Schwierigkeiten zu kämpfen, gilt aber in weiten Teilen der Bevölkerung auch noch immer als arm. Mit weitreichenden Folgen für jene Chinesen, die in den kommenden Jahren altern werden, ergab nun eine von der Regierung in Peking veröffentlichte Studie. China werde alt werden, bevor es reicher werden kann, befürchten die Studienautoren.

Mini-Pension

Schon jetzt lebt ein Viertel der 185 Millionen Chinesen, die älter als 60 Jahre sind, in Armut. Zwar erhalten rund 90 Prozent von ihnen eine staatliche Pension, in ländlichen Gebieten beträgt diese aber oft weniger als umgerechnet 100 Euro pro Jahr.

China hat die größte Zahl alter Menschen auf der Welt und eine der am schnellsten wachsenden“, heißt es in der von internationalen Forschern durchgeführten Studie. Die Regierung stelle das vor große Herausforderungen. Die geburtenstärksten Jahrgänge im Land sind heute 40 bis 44 Jahre alt, in den 70er-Jahren wurde dann die Ein-Kind-Politik eingeführt.

Wenn diese aufrecht bleibt, hat China Mitte des 21. Jahrhunderts mit einem gewaltigen Problem zu kämpfen: 42 Prozent der Bevölkerung werden dann älter als 60 sein – und nicht mehr darauf vertrauen können, dass sie von ihren Nachkommen betreut und gepflegt werden.

Gleichzeitig werden die Steuereinnahmen des Staates durch die schrumpfende Zahl an Erwerbstätigen sinken. Die Auszahlung von Pensionen und wachsenden Anforderungen an das Gesundheitssystem wird für Peking eine extreme Herausforderung darstellen.

Noch steckt die öffentliche Altenpflege in China in den Kinderschuhen, Alten- und Pflegeheime werden zwar gebaut, doch ihre Zahl reicht nicht einmal ansatzweise. Auf dem Land gibt es so gut wie gar keine. In vielen kleinen Dörfern Chinas leben heute fast nur noch alte Menschen, die jungen sind in die Städte abgewandert, um dort Arbeit zu finden. Wie die Altenversorgung künftig finanziert werden soll, weiß in Peking noch keiner so genau. „Wir ertasten die Steine beim Überqueren des Flusses“, lautet ein altes chinesisches Sprichwort.

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