Afrika und seine Kinderbräute

Albertina ist heute 17. mit 15 wurde sie verheiratet.
310 Millionen "Kinderbräute" in Afrika bis 2050. Unicef fordert Verbot dieser Praxis.

Als Albertina 15 Jahre alt wurde, endete ihre Kindheit. Da kam ein junger Mann vorbei und suchte sich aus mehreren Mädchen eines aus. Die Wahl fiel auf Albertina. Die Eltern nahmen sie aus der Schule. Albertina heiratete und wurde wenig später auch schon schwanger. Heute ist sie 17, Mutter eines kleinen Mädchens und kein Einzelfall: Derzeit leben in Afrika rund 125 Millionen Frauen, die bereits im Kindesalter verheiratet worden sind.

Zwar gibt es einen leichten Abwärtstrend dieser Praxis, doch aufgrund des rasanten Bevölkerungswachstums in Afrika stiegen die tatsächlichen Zahlen.

Laut Unicef könnte sich die Zahl afrikanischer "Kinderbräute" bis 2050 mehr als verdoppeln. Rund 310 Millionen Mädchen würden dann vor dem Alter von 18 Jahren verheiratet sein, warnte das Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen am Donnerstag. Damit würde der afrikanische Kontinent mehr Kinderehen als Südasien haben - derzeit die Region mit der höchsten Rate weltweit.

Unicef fordert Ende der Kinderehe

Für "Kinderbräute" bestehe ein erhöhtes Risiko, Opfer von Gewalt zu werden, sich mit dem Aids-Erreger HIV zu infizieren und ihre Schulbildung frühzeitig abzubrechen, warnt das Kinderhilfswerk der UNO. Schwangerschaft im Kindesalter habe gefährliche Konsequenzen für die Gesundheit von Mutter und Baby. Kinderheirat müsse daher mit größter Dringlichkeit verboten werden, so Unicef Exekutivdirektor Anthony Lake.

In der sambischen Hauptstadt Lusaka beschäftigt sich am Donnerstag und Freitag ein Gipfel der Afrikanischen Union (AU) mit dem Schicksal von Mädchen.

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