Neun Männer zu langen Haftstrafen verurteilt

Nach ihrer Entlassung sollen die Verurteilten fünf Jahre weiter von der Polizei überwacht werden.
Die Urteile bezogen sich auf Vorfälle Anfang Juni 2014 und auf Übergriffe im Jänner 2013.

Sexuelle Übergriffe auf Frauen in Menschenmengen sind in Ägypten in den vergangenen Jahren zunehmend zum Problem geworden. Jetzt wurden neun Männer wegen sexueller Übergriffe auf dem Tahrir-Platz in Kairo zu langen Haftstrafen verurteilt. Das hat ein ägyptisches Gericht am Mittwoch entschieden. Den verurteilten Männern wurde Menschenraub, Vergewaltigung, sexuelle Übergriffe, versuchter Mord und Folter vorgeworfen. Sieben Angeklagte erhielten lebenslänglich, was 25 Jahre Haft bedeutet. Zwei weitere Männer müssen 20 Jahre ins Gefängnis.

Nach ihrer Entlassung sollen die Verurteilten fünf Jahre weiter von der Polizei überwacht werden. Die Urteile bezogen sich auf Vorfälle Anfang Juni, als Menschenmengen auf dem Tahrir-Platz den Wahlsieg des neuen Präsidenten Abdel Fattah al-Sisi bejubelten sowie auf Übergriffe im Jänner 2013. Damals gedachten viele Menschen auf dem Tahrir-Platz des zweiten Jahrestags des Aufstands von 2011.

Bei Demonstrationen oder Versammlungen auf dem Tahrir-Platz werden immer wieder Frauen von Gruppen von Männern eingekreist, vergewaltigt oder missbraucht. Im Internet verbreitete Kameraaufnahmen dieser Überfälle hatten für Entsetzen gesorgt. Die Behörden versprachen daraufhin, das Problem entschlossener anzugehen.

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