"Republik Donezk" könnte Arbeit mit OSZE beenden

Prorussische Separatisten blockieren die Straße, die OSZE-Mitarbeiter kommen nicht weiter.
Die Beobachter würden sich wenig "neutral" verhalten. Schwere Kämpfe gibt es um die Absturzstelle.

Die Offensive der ukrainischen Einheiten auf die Stellungen pro-russischer Separatisten in den östlichen Regionen Donezk und Lugansk geht voran. Mittlerweile befinden sich die Städte Donezk und Lugansk praktisch in Belagerungszustand. Schwere Kämpfe tobten am Mittwoch in Orten und Städten entlang der wichtigsten Verbindungsstraße zwischen den beiden Städten. Mehrere Orte seien eingenommen worden, hieß es seitens Kiews.

In dieser Region liegt die Absturzstelle des Fluges MH17 – was eine Untersuchung des Wracks und eine Bergung verbliebener Opfer weiter unmöglich macht. Schon 20 Kilometer östlich von Donezk mussten niederländische Experten sowie Beobachter der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) am Mittwoch umkehren.

Bei der Führung der Separatisten scheint die Mission der OSZE ohnehin nicht auf sonderliche Gegenliebe zu stoßen. Am Mittwoch hieß es in einer Stellungnahme, man erwäge eine Einstellung der Zusammenarbeit mit der OSZE, was die Klärung der Absturzursache angehe. Die OSZE habe von Anfang an keine neutrale Position eingenommen und agiere im Interesse der Ukraine, hieß es. Die Vertreter der OSZE hätten wissentlich mit ihren Aktivitäten der ukrainischen Armee als lebendiger Schild bei der Vorbereitung der derzeit laufenden Offensive geholfen. Man sei in eine Falle gelockt worden. Vorgeschlagen wird als Alternative eine Untersuchung durch die Shanghai Organisation für Zusammenarbeit – China, Russland, Usbekistan, Kasachstan, Kirgistan, Tadschikistan.

Angriff aus Russland

Einige Orte um die Absturzstelle wurden Mittwoch von der ukrainischen Armee gestürmt. Nahe der Grenze seien ukrainischen Einheiten, so Meldungen aus Kiew, erneut von russischem Territorium angegriffen worden. An der Attacke seien sieben Kampfpanzer und andere Fahrzeuge beteiligt gewesen.

Finanzielle Hilfe an die Separatisten kommt derweil ganz offen aus Tschetschenien. Präsident Ramsan Kadyrow überwies den Separatisten 7,5 Mio. Dollar für medizinische Versorgung. Tatsächlich ist die medizinische Versorgung in der Region zusammengebrochen. In Lugansk sowie Donezk sind zahlreiche Stadtteile ohne Strom, Wasser und Gas.

Russische Menschenrechtsbeauftragte verwiesen in einem offenen Brief an OSZE, Kiew sowie europäische Länder auf das Leid Hunderter verletzter Kinder, die aus der Region gebracht werden müssten und zu deren Abtransport es humanitäre Korridore brauche.

Inzwischen haben USA und EU Sanktionen gegen Russland verhängt.

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