Abkommen mit dem Iran "auf der Zielgeraden"

Annäherung zwischen Teheran und der IAEO
Iran entsendet zu "Spezial-Mission" nach Wien. IAEO-Chef bremst die Erwartungen.

In den Atomstreit zwischen der 5+1-Gruppe und dem Iran dürfte Bewegung gekommen sein. Ein westlicher Diplomat bestätigte am Freitag gegenüber der APA "große Fortschritte". "Wir sind in der Zielgeraden, es fehlt nur noch der politische Feinschliff und die Modalitäten der Umsetzung", meinte er. Der Besuch von IAEO-Chef Yukiya Amano in Teheran sei sehr nützlich für den Fortgang der Verhandlungen gewesen, so der Diplomat.

Der Iran hatte sich zuvor mit der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEO) nach Teheraner Angaben über die lange strittige Inspektion von Militäranlagen verständigt. Nun wollten Experten beider Seiten einen Zeitrahmen für die Überprüfungen festlegen, sagte der Sprecher der iranischen Atomorganisation, Behrus Kamalwandi, am Freitag der iranischen Nachrichtenagentur ISNA.
Bei den seit Jahren laufenden Verhandlungen sind Inspektionen von Militäranlagen ein hoch kontroverses Thema. In der Militäranlage Parchin soll der Iran nach westlichen Geheimdienstberichten einst Atomtests simuliert haben. Zuletzt hatten sichdie Verhandlungen im Wiener Palais Coburg intensiviert - bis 7. Juli soll es ein fixes Abkommen über das iranische Atomptogramm geben.

Um den Sack zuzumachen, kam der Kabinettschef des iranischen Präsidenten, Mohammad Nahavandian, am Freitag zu einer "Spezial-Mission" nach Wien. Zuvor postete der Spitzendiplomat das Foto eines Flugzeuges auf Instagram und bat die iranische Bevölkerung, für ihn zu beten. Laut der staatlichen Nachrichtenagentur IRNA ist die Reise eine "Spezial-Mission", bei der der Sondergesandte "die notwendigen Konsultationen" mit der Delegation führen soll, um zum endgültigen Deal zu gelangen.

Skepsis bei Amano

Auch Bundespräsident Heinz Fischer hat sich nach einem Gespräch mit dem iranischen Außenminister Mohammad Javad Zarif, am Freitagvormittag optimistisch geäußert, dass es bald einen endgültigen Deal gibt. In diesem Fall gebe es auch eine Iran-Reise des österreichischen Bundespräsidenten, so Fischer. Er wäre das erste EU-Staatsoberhaupt seit 2005, das den Iran besucht.

IAEO-Chef Yukiya Amano hingegen ist weniger euphorisch. Er hatte am Donnerstag in Teheran mit dem iranischen Präsidenten Hassan Rohani über die heiklen Themen der Inspektionen von Militäranlagen und der Untersuchung angeblicher früherer Atomwaffenprogramme gesprochen. "Ich glaube, beide Seiten haben nun ein besseres Verständnis, wie es vorwärtsgehen könnte, aber wir haben noch mehr Arbeit vor uns", sagte IAEO-Chef am Freitag.

Von Arak bis Isfahan: Irans Atomanlagen

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View of the Arak heavy-water project southwest of
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