Südsudan: 70.000 Menschen fliehen

Eine neue Rebellegruppe entfachte neue Kämpfe im Südsudan.
Neue Rebellengruppe "Islamische Bewegung zur Befreiung von Raja" soll für Konflikte verantwortlich sein.

Etwa 70.000 Menschen sind nach dem Beginn neuer Kämpfe im Südsudan geflohen. Die Vertriebenen halten sich derzeit an verschieden Orten in der nordwestlichen Stadt Wau und in der Umgebung auf, wie die Hilfsorganisation Ärzte ohne Grenzen (MSF) am Mittwoch erklärte. Die Kämpfe begannen am Freitag in Wau.

Familien die Versorgung brauchen

"Wir wissen noch nicht, wie viele Menschen getötet wurden, aber es liegen noch immer Tote auf den Straßen", sagte der stellvertretende MSF-Leiter im Südsudan, David Kahindi. Am Wochenende behandelten Ärzte von MSF Menschen mit Schusswunden und vergewaltigte Frauen. Etwa 10.000 Menschen seien zu einem UN-Stützpunkt in der Nähe geflohen. "Es handelt sich meist um Familien, die kaum etwas besitzen und dringend Essen, Wasser, eine Unterkunft und medizinische Versorgung brauchen", erklärte Kahindi.

Wau ist die Hauptstadt des Bundesstaates Western Bahr el Ghazal, in dem unter anderem auch das Österreichische Rote Kreuz (ÖRK) tätig ist. Nach Wiederaufflammen des Konflikts zwischen Präsident Salva Kiir und seinem damaligen Rivalen Riek Machar verlegte die Organisation ihre Arbeit aus dem umkämpften Bundesstaat Unity State in die bisher ruhigere Provinz Bahr el Ghazal.

Neue Rebellengruppe löste Kämpfe aus

Eine neue Rebellengruppe soll für die Kämpfe verantwortlich sein. Die Gruppe nenne sich "Islamische Bewegung zur Befreiung von Raja" und soll mit anderen bewaffneten Gruppen in der Region zusammenarbeiten, erklärte Regierungssprecher Michael Makuei. Auch in der Stadt Raja (Raga) im Bundesstaat Bahr el Ghazal war es jüngst zu Kämpfen gekommen. Oppositionelle machen hingegen die Regierung für die Kämpfe verantwortlich.

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