50 Republikaner warnen vor Trump: Gefährdet Sicherheit

Donald Trump muss sich mit Kritik aus den eigenen Reihen herumschlagen
In einem offener Brief wenden sich prominente Republikaner gegen den Kandidaten ihrer Partei. Donald Trump reagiert mit Schmähung.

Der US-Präsidentschaftswahlkampf von Donald Trump hat einen neuen Dämpfer erhalten, dabei wollte er mit seinem Wirtschaftsprogramm gerade wieder Tritt fassen. 50 prominente Republikaner, die in früheren Regierungen führende Funktionen vor allem im sicherheits- und außenpolitischen Bereich innehatten, haben in einem gemeinsamen Brief erklärt, dass sie den republikanischen Kandidaten nicht wählen werden. Auch die republikanische US-Senatorin Susan Collins distanzierte sich von dem Immobilienmogul.

Trump wäre eine Gefahr für die Sicherheit der USA, heißt es in dem Brief der 50 Republikaner laut einem Bericht der New York Times. Trump "fehlen der Charakter, die Werte und die Erfahrung" um Präsident zu sein. Er würde die nationale Sicherheit der USA gefährden, warnen sie. Trump wäre der gefährlichste Präsident der amerikanischen Geschichte. Der Milliardär im Weißen Haus würde die "moralische Autorität" der USA schwächen. Er habe mehrmals gezeigt, dass er wenig von den wichtigen nationalen Interessen des Landes verstehe, ebensowenig von den komplexen diplomatischen Herausforderungen, den unverzichtbaren Allianzen und den demokratischen Werten, auf denen die US-Politik basieren sollte. Und Trump habe auch kein Interesse gezeigt, sich selber in diesen Punkten weiterzubilden.

"Ihm fehlt Selbstkontrolle, er handelt impulsiv"

"Keiner von uns wird Donald Trump wählen", heißt es in dem Offenen Brief. Allerdings hätten auch viele US-Bürger Zweifel an der demokratischen Kandidatin Hillary Clinton, "so wie viele von uns".

In dem Brief werden Trumps Charakter und sein Verhalten scharf gerügt: "Ihm fehlt Selbstkontrolle, er handelt impulsiv. Er kann persönliche Kritik nicht aushalten. Er hat unsere engsten Verbündeten mit seinem unberechenbaren Verhalten alarmiert. All das sind gefährliche Eigenschaften eines Menschen, der Präsident werden will und dann als Oberkommandierender über die US-Atomwaffen verfügt."

Trump: "Gescheiterte Washingtoner Elite"

Mit ihrer beispiellosen öffentlichen Distanzierung haben die Republikaner den Zorn Trumps erregt. Bei den Unterzeichnern des Aufrufs handle es sich um "nichts anderes als eine gescheiterte Washingtoner Elite, die sich an ihre Macht klammert", hieß es am Montag in einer Erklärung Trumps.

Der Präsidentschaftskandidat machte die Unterzeichner des Aufrufs in gewohnt scharfem Ton für gravierende Fehlentscheidungen verantwortlich. Ihnen sei die "katastrophale Entscheidung zur Invasion Iraks" und der Aufstieg der Jihadistenmiliz IS anzulasten. Sie hätten die Welt "weniger sicher gemacht", kritisierte Trump.

Unterzeichnet ist der Brief unter anderen von Ex-CIA- und -NSA-Chef Michael V. Hayden, Ex-Geheimdienst-Chef John D. Negroponte, Ex-Weltbank-Präsident Robert B. Zoellick, sowie von zwei früheren Minister für Heimatsschutz, Tom Ridge und Michael Chertoff. Auch der Berater für nationale Sicherheit von Vizepräsident Dick Cheney, Eric S. Edelman, hat unterzeichnet. Weiters haben die früheren Präsidentenberater Robert Blackwill und James Jeffrey unterschrieben, sowie William H. Taft IV, ehemals Botschafter bei der NATO.

Collins: Trump attackiert Minderheiten

Die republikanische US-Senatorin Susan Collins hat in einem Kommentar in der Washington Post erklärt, dass sie nicht für den republikanischen Präsidentschaftskandidaten Donald Trump stimmen werde. Collins vertritt den US-Bundesstaat Maine im Senat. Obwohl sie schon ihr ganzes Leben lang Republikanerin sei, könne sie Trump nicht wählen, erklärt sie. Sie habe sich die Entscheidung nicht leicht gemacht, aber sie könne das Verhalten von Trump nicht unterstützen. Er mache sich über die Schwachen und Verletzlichen lustig und fache Vorurteile an, indem er ethnische und religiöse Minderheiten attackiere.

Trump habe sich über einen Journalisten mit Behinderung lustig gemacht, er habe einem Richter mit hispanischen Wurzeln Parteilichkeit vorgeworfen und er habe die Eltern eines im Irak gefallenen US-Soldaten attackiert. In allen Fällen sei Trump nicht imstande gewesen, sich bei den Betroffenen zu entschuldigen oder einen Fehler einzugestehen, resümiert Collins.

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