18 Soldaten bei IS-Anschlag im Irak getötet

Kräfte der irakischen Armee bei Qayyarah.
Anschlagsort Qayyarah von hohem strategischem Wert für IS.

Bei einem Selbstmordanschlag in der irakischen Stadt Qayyarah (Kajjara) sind am Dienstag nach Armeeangaben 18 Soldaten getötet worden. Der lokale Befehlshaber der Streitkräfte, Nejm al-Jaburi, nannte die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) als Urheber des Autobombenanschlags im Stadtzentrum, der sich gegen Mitglieder einer Anti-Terror-Einheit gerichtet habe.

Qayyarah aliegt 60 Kilometer südlich der Jihadistenhochburg Mossul und hat für den IS hohen strategischen Wert. Der irakische Regierungschef Haider al-Abadi hatte angekündigt, die von der Terrormiliz im Irak gehaltenen Gebiete bis zum Jahresende einnehmen zu wollen. Zuletzt hatte die irakische Armee die bedeutende Stadt Falluja aus den Händen des IS erobert.

Am Dienstag stürmten die Streitkräfte dann nach eigenen Angaben mit Unterstützung durch US-Luftangriffe das Zentrum Qayyarahs aus mehreren Richtungen. Die Einheiten seien in einem Stadtgebiet mit Zehntausenden Zivilisten in einen Straßenkampf verwickelt, sagte al-Jaburi der Deutschen Presse-Agentur. Später ereignete sich dann der Selbstmordanschlag.

Die eigentliche Offensive auf Mossul, das neben Al-Raqqa als inoffizielle Hauptstadt des IS gilt, lässt trotz anderslautender Ankündigungen der Streitkräfte aber weiterhin auf sich warten. Das Flüchtlingshilfswerk der Vereinten Nationen (UNHCR) warnte am Dienstag, lang andauernde Kämpfe um die Großstadt Mossul könnten zu einer Million zusätzlichen Vertriebenen im Land führen. Seit März mussten demnach bereits mehr als 200.000 Menschen wegen den Militäroperationen gegen den IS im Irak fliehen.

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