Amokläufer überwies Freundin Geld

Der Täter Nordine Amrani hat Selbstmord begangen
Die Opfer von Lüttich sind jung: 17 Monate, 15, 17 und 45 Jahre alt. Die Stadt steht unter Schock.

Der Amokläufer von Lüttich hätte am Dienstag um 13.30 Uhr bei der Polizei erscheinen sollen. Er hatte eine Vorladung wegen eines Sittlichkeitsdelikts. Doch der 33-jährige aus Marokko stammende Nordine A. ging nicht zur Polizei, sondern richtete um 12.30 Uhr ein Blutbad an, bevor er sich eine Revolverkugel in den Kopf jagte. Er dürfte die Tat geplant haben, denn am Montag überwies er seiner Freundin einen größeren Geldbetrag, vermutlich alles, was er besaß. Er hinterließ nur diese Botschaft: „Ich liebe dich, mein Schatz. Viel Glück.“

Dienstagfrüh ermordete er in einem Schuppen neben seiner Wohnung die 45-jährige Bedienerin seines Nachbarn. Ob er sie vergewaltigt hat, wie einige belgische Zeitungen mutmaßen, stand noch nicht fest. In dem Schuppen hatte der 33-jährige eine Hanfplantage.

Amokläufer überwies Freundin GeldDie Opfer von Lüttich sind jung: 17 Monate, 15, 17 und 45 Jahre alt. Die Stadt steht unter Schock, viele Menschen weinen. Susanne Bobek Alexandra UccusicDer Amokläufer von Lüttich hätte am Dienstag  um 13.30 Uhr bei der Polizei erscheinen sollen. Er hatte eine Vorladung  wegen eines Sittlichkeitsdelikts. Doch der 33-jährige aus Marokko stammende Nordine A. ging nicht zur Polizei, sondern richtete um 12.30 Uhr ein Blutbad an, bevor er sich eine Revolverkugel in den Kopf jagte. Er dürfte die Tat geplant haben, denn  am Montag überwies er seiner Freundin einen größeren Geldbetrag, vermutlich alles, was er besaß. Er hinterließ nur diese Botschaft: „Ich liebe dich, mein  Schatz. Viel Glück.“Dienstagfrüh ermordete er in einem Schuppen neben seiner Wohnung die 45-jährige Bedienerin seines Nachbarn. Ob er sie vergewaltigt hat, wie einige belgische Zeitungen mutmaßen, stand noch nicht fest. In dem Schuppen hatte der 33-jährige eine Hanfplantage. Um 12.30 Uhr  traf Nordine A. beim Busbahnhof am  Saint-Lambert-Platz  in der Lütticher Innenstadt ein. In seinem Rucksack befanden sich mehrere Granaten, ein Sturmgewehr und ein Revolver. Ohne Vorwarnung warf er drei Blendgranaten in einen Unterstand an einer Bushaltestelle. Dann eröffnete er das Feuer und ballerte wild um sich.   Ein 15- und ein 17-jähriger Schüler waren sofort tot, ein 17 Monate alte Baby starb in der Nacht auf Mittwoch im Spital. Eine 74-jährige Frau schwebt in Lebensgefahr, ein 20-Jähriger musste am Kopf operiert werden. Von den insgesamt 125 Verletzten ist der Zustand von fünf Opfern  sehr kritisch. Nordine A. erschoss sich nach seinem Amoklauf mit dem Revolver. „Nur Kleinkrimineller“ Nordine A. war ein Einzeltäter und schon jahrelang als Dealer im Visier der Polizei. Bei einer Hausdurchsuchung im Jahr 2008 stießen die Fahnder auf eine gar nicht kleine Hanfplantage. 2800 Pflanzen hatte der Mann, dazu 9500 Waffenteile und zehn komplette, schwere Waffen.  Dafür wurde er im September 2008 zu 58 Monaten Haft verurteilt. Im Oktober 2010 ordnete ein  Brüsseler Gericht seine vorzeitige Haftentlassung an.  Denn Nordine A. galt bis Dienstag ja nur als „Kleinkrimineller“. Sein ehemaliger Anwalt Abdelhadi  Amrani zeigte sich geschockt: „Ich hätte nie geglaubt, dass er zu so etwas fähig wäre.“Bittere Tränen Chantal Delhez vom Belgischen Rundfunk beschreibt Lüttich als eine Stadt, die unter Schock steht: „Die Leute sind sehr betroffen. Vor zwei Jahren gab es in Lüttich eine gewaltige Gasexplosion mit vielen Toten. Das eine hat mit dem anderen nichts zu tun, aber die Stadt hat sich kaum von dem ersten Ereignis erholt. Jetzt dieser Amoklauf.“ Noch dazu an der großen Bushaltestelle, wo viele Schüler täglich ein- und aussteigen. „Ich habe heute mit so vielen jungen Menschen gesprochen, die können ihre Tränen nicht zurückhalten“, sagt Chantal Delhez.  In Trauersitzungen und Schweigeminuten wurde in ganz Belgien der Opfer gedacht.Die neue Regierung versprach, den illegalen Waffenhandel strenger zu kontrollieren. In Belgien war es bis 2006 relativ einfach, legal Waffen zu kaufen. Sport- und Jagdwaffen konnten bis dahin frei verkauft werden, nur für den Kauf von Kriegswaffen musste vorher eine Genehmigung eingeholt werden. Seit das Gesetz verschärft wurde, gibt es eine Million registrierter Waffen im Land. Die Zahl der nicht registrierten Waffen sei „schwer zu schätzen“, heißt es offiziell.

Amokläufer überwies Freundin GeldDie Opfer von Lüttich sind jung: 17 Monate, 15, 17 und 45 Jahre alt. Die Stadt steht

unter Schock, viele

Menschen weinen. Susanne Bobek

Alexandra UccusicDer Amokläufer von Lüttich hätte am Dienstag um 13.30 Uhr bei der Polizei erscheinen sollen. Er hatte eine Vorladung wegen eines Sittlichkeitsdelikts. Doch der 33-jährige aus Marokko stammende Nordine A. ging nicht zur Polizei, sondern richtete um 12.30 Uhr ein Blutbad an, bevor er sich eine Revolverkugel in den Kopf jagte. Er dürfte die Tat geplant haben, denn am Montag überwies er seiner Freundin einen größeren Geldbetrag, vermutlich alles, was er besaß. Er hinterließ nur diese Botschaft: „Ich liebe dich, mein Schatz. Viel Glück.“

Dienstagfrüh ermordete er in einem Schuppen neben seiner Wohnung die 45-jährige Bedienerin seines Nachbarn. Ob er sie vergewaltigt hat, wie einige belgische Zeitungen mutmaßen, stand noch nicht fest. In dem Schuppen hatte der 33-jährige eine Hanfplantage.

Um 12.30 Uhr traf Nordine A. beim Busbahnhof am Saint-Lambert-Platz in der Lütticher Innenstadt ein. In seinem Rucksack befanden sich mehrere Granaten, ein Sturmgewehr und ein Revolver. Ohne Vorwarnung warf er drei Blendgranaten in einen Unterstand an einer Bushaltestelle. Dann eröffnete er das Feuer und ballerte wild um sich. Ein 15- und ein 17-jähriger Schüler waren sofort tot, ein 17 Monate alte Baby starb in der Nacht auf Mittwoch im Spital. Eine 74-jährige Frau schwebt in Lebensgefahr, ein 20-Jähriger musste am Kopf operiert werden. Von den insgesamt 125 Verletzten ist der Zustand von fünf Opfern sehr kritisch. Nordine A. erschoss sich nach seinem Amoklauf mit dem Revolver.

„Nur Kleinkrimineller“ Nordine A. war ein Einzeltäter und schon jahrelang als Dealer im Visier der Polizei. Bei einer Hausdurchsuchung im Jahr 2008 stießen die Fahnder auf eine gar nicht kleine Hanfplantage. 2800 Pflanzen hatte der Mann, dazu 9500 Waffenteile und zehn komplette, schwere Waffen. Dafür wurde er im September 2008 zu 58 Monaten Haft verurteilt. Im Oktober 2010 ordnete ein Brüsseler Gericht seine vorzeitige Haftentlassung an. Denn Nordine A. galt bis Dienstag ja nur als „Kleinkrimineller“. Sein ehemaliger Anwalt Abdelhadi Amrani zeigte sich geschockt: „Ich hätte nie geglaubt, dass er zu so etwas fähig wäre.“

Bittere Tränen Chantal Delhez vom Belgischen Rundfunk beschreibt Lüttich als eine Stadt, die unter Schock steht: „Die Leute sind sehr betroffen. Vor zwei Jahren gab es in Lüttich eine gewaltige Gasexplosion mit vielen Toten. Das eine hat mit dem anderen nichts zu tun, aber die Stadt hat sich kaum von dem ersten Ereignis erholt. Jetzt dieser Amoklauf.“ Noch dazu an der großen Bushaltestelle, wo viele Schüler täglich ein- und aussteigen. „Ich habe heute mit so vielen jungen Menschen gesprochen, die können ihre Tränen nicht zurückhalten“, sagt Chantal Delhez. In Trauersitzungen und Schweigeminuten wurde in ganz Belgien der Opfer gedacht.

Die neue Regierung versprach, den illegalen Waffenhandel strenger zu kontrollieren. In Belgien war es bis 2006 relativ einfach, legal Waffen zu kaufen. Sport- und Jagdwaffen konnten bis dahin frei verkauft werden, nur für den Kauf von Kriegswaffen musste vorher eine Genehmigung eingeholt werden. Seit das Gesetz verschärft wurde, gibt es eine Million registrierter Waffen im Land. Die Zahl der nicht registrierten Waffen sei „schwer zu schätzen“, heißt es offiziell.

Amokläufer überwies Freundin Geld

dapdEin Schild mit der Aufschrift "Warum?" steht am Mittwoch (14.12.11) in Luettich (Frz.: Liege) hinter brennenden Kerzen und Stofftieren auf dem Platz der Justiz, auf dem am Vortag ein blutiger Anschlag stattfand. Nach dem Anschlag in der belgischen Sta
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REUTERSA woman lights a candle in memory of victims near the site of a gun and grenade attack in central Liege December 14, 2011. Nordine Amrani, a 33-year-old previously jailed for possession of arms and drugs offences, brought carnage to Liege on Tuesda
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„Nur Kleinkrimineller“

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Um 12.30 Uhr traf Nordine A. beim Busbahnhof am Saint-Lambert-Platz in der Lütticher Innenstadt ein. In seinem Rucksack befanden sich mehrere Granaten, ein Sturmgewehr und ein Revolver. Ohne Vorwarnung warf er drei Blendgranaten in einen Unterstand an einer Bushaltestelle. Dann eröffnete er das Feuer und ballerte wild um sich. Ein 15- und ein 17-jähriger Schüler waren sofort tot, ein 17 Monate altes Baby starb in der Nacht auf Mittwoch im Spital. Eine 74-jährige Frau schwebt in Lebensgefahr, ein 20-Jähriger musste am Kopf operiert werden. Von den insgesamt 125 Verletzten ist der Zustand von fünf Opfern sehr kritisch. Nordine A. erschoss sich nach seinem Amoklauf mit dem Revolver.

Nordine A. war ein Einzeltäter und schon jahrelang als Dealer im Visier der Polizei. Bei einer Hausdurchsuchung im Jahr 2008 stießen die Fahnder auf eine gar nicht kleine Hanfplantage. 2800 Pflanzen hatte der Mann, dazu 9500 Waffenteile und zehn komplette, schwere Waffen. Dafür wurde er im September 2008 zu 58 Monaten Haft verurteilt. Im Oktober 2010 ordnete ein Brüsseler Gericht seine vorzeitige Haftentlassung an. Denn Nordine A. galt bis Dienstag ja nur als „Kleinkrimineller“. Sein ehemaliger Anwalt Abdelhadi Amrani zeigte sich geschockt: „Ich hätte nie geglaubt, dass er zu so etwas fähig wäre.“

Bittere Tränen

 

Chantal Delhez vom Belgischen Rundfunk beschreibt Lüttich als eine Stadt, die unter Schock steht: „Die Leute sind sehr betroffen. Vor zwei Jahren gab es in Lüttich eine gewaltige Gasexplosion mit vielen Toten. Das eine hat mit dem anderen nichts zu tun, aber die Stadt hat sich kaum von dem ersten Ereignis erholt. Jetzt dieser Amoklauf.“ Noch dazu an der großen Bushaltestelle, wo viele Schüler täglich ein- und aussteigen. „Ich habe heute mit so vielen jungen Menschen gesprochen, die können ihre Tränen nicht zurückhalten“, sagt Chantal Delhez. In Trauersitzungen und Schweigeminuten wurde in ganz Belgien der Opfer gedacht.

Die neue Regierung versprach, den illegalen Waffenhandel strenger zu kontrollieren. In Belgien war es bis 2006 relativ einfach, legal Waffen zu kaufen. Sport- und Jagdwaffen konnten bis dahin frei verkauft werden, nur für den Kauf von Kriegswaffen musste vorher eine Genehmigung eingeholt werden. Seit das Gesetz verschärft wurde, gibt es eine Million registrierter Waffen im Land. Die Zahl der nicht registrierten Waffen sei „schwer zu schätzen“, heißt es offiziell.

 

 

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