Akademiker-Zwanzgerl

Akademiker-Zwanzgerl
Gratis studieren, erst später zahlen – verendet eine gute Idee als billiges Kleingeld?

Geht es nach der SPÖ, heißt es bald: Die Studiengebühr ist tot, es lebe die Akademikersteuer. Die Idee an sich hat etwas: An den Unis müssen die, finanziell meist klammen, Studierenden keinen Cent berappen. Zahltag ist erst, wenn sie dank Uni-Abschluss ein, meist überdurchschnittliches, Gehalt beziehen.

Die Studiengebühren zu stunden ist an angloamerikanischen Unis gang und gäbe. Die renommierte erste deutsche Privat-Uni Witten-Herdecke hat einen sozial besonders sympathischen Zahlungsweg entwickelt: Das Studium ist gratis. Je besser hinterher das Einkommen, desto höher die Rückzahlung – ein Modell, das in der Tat den Namen Akademikersteuer verdient.

Das, was jetzt die Kärntner SPÖ im Auftrag des Parteichefs auf den Tisch gelegt hat, ist aber weder Fisch noch Fleisch. Jeder, der einen akademischen Titel führt, und mehr als 40.000 Euro im Jahr verdient, soll monatlich 20 Euro berappen: Rückwirkend und ein Arbeitsleben lang – aber unabhängig davon, wie viel jemand aus dem Investment des Staates in seine Bildung lukriert.

Schade um eine gute Idee: Ein simpler G’studierten-Zwanziger bringt bestenfalls 100 Millionen fürs Sparbudget – und auch politisch nur billiges Kleingeld.

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