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Fahrbericht Porsche Cayman

Mit der Lizenz zum Segeln

Die dritte Generation des Mittelmotor-Coupés startet bei uns am 2. März.

von Horst Bauer

02/17/2013, 07:45 PM

Die große Erneuerungswelle bei Porsche geht weiter. Nach dem 911 und dem Boxster ist jetzt der Cayman an der Reihe.

Das Mittelmotor-Coupé, das sich mit dem Boxster die Basis-Auslegung teilt, dennoch aber immer deutlich mehr sein wollte als nur dessen Version mit festem Dach, geht bereits in die dritte Generation. Und auch bei deren Entwicklung galt es, den Spagat zu schaffen zwischen ausreichend deutlicher Abgrenzung zum Einsteiger-Porsche und ebenso deutlichem Abstand zum Urvater 911.

Dass dies auch diesmal gelungen ist, zeigten erste Testfahrten sowohl auf verwinkelten portugiesischen Landstraßen als auch auf der Rennstrecke, im virtuellen Schlepptau von Großmeister Walter Röhrl. Wobei es schon eher seiner Expertise bedarf, um jene Ecken weit draußen im Grenzbereich ausloten zu können, in denen der neue Cayman – zumal als 325 PS starker Cayman S – gegen den Stammvater aller Porsche fahrdynamisch etwas abfällt.

In den Worten der unangefochtenen Instanz in Sachen schnelles Bewegen von Porsche hört sich das so an: „Also im Kurvenausgang, da kann ich im 911 schon voll aufs Gas gehen, wo der Cayman dabei noch etwas instabil wird.“ Grund für die vom Großteil der potenziellen Kundschaft kaum je erfahrbare Unpässlichkeit sind salopp gesagt die paar Zentimeter, um die der Sechszylinder des 911 weiter hinten auf der Antriebsachse sitzt als der Sechszylinder-Boxer des Mittelmotor-Sportwagen Cayman.

Abgesehen davon kommt der neutrale Beobachter nach ausführlicher Auslotung der Meriten des Zweisitzers schon etwas ins Grübeln darüber, ob er da nicht gerade mit dem knackigeren 911er unterwegs war.

Alltag und Rennpiste

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Nicht zuletzt das geringere Gewicht (bis zu 30 kg weniger als der Vorgänger) und die um enorme 40 % steifere Karosserie tragen mit dem längeren Radstand (+60 mm) und der breiteren Spur zu dieser Einschätzung bei. Zumal, wenn es sich um den Cayman S mit dem optionalen 7-Gang-Doppelkupplungsgetriebe handelt. Hält man den erst einmal jenseits von 4500 Touren, wo er sein volles Drehmoment von 370 Nm zur Verfügung stellt, bleibt kein Auge trocken. Schon gar nicht, wenn die Motorkennung und Schaltzeitpunkt anschärfende Sport- bzw. Sport-Plus-Taste gedrückt ist und auch der süchtig machende Motorsound voll zum Tragen kommt.

Was den neuen Cayman jedoch von seinem Vorgänger noch entscheidender absetzt, ist seine wesentlich ausgeprägtere zweite Natur. Im Normalbetrieb fährt er sich jetzt viel bequemer (Federung, Lautstärke, Komfort-Ausstattung) und an der Kreuzung stellt er sogar selbst den Motor ab – von der Möglichkeit zu „segeln“ (antriebsloses Rollen mit Motor im Leerlauf) gar nicht zu reden.

Der neue Cayman startet bei uns am 2. März. Einstiegspreis ab € 59.880,– (2,7 l mit 275 PS). Den Cayman S (3,4 l mit 325 PS) gibt’s ab 76.420 Euro.

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