Porsche Panamera
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Fahrbericht

Porsche Panamera: Die Luxus-Limousine als Rennwagen

Porsche Panamera.Erstmals am Steuer der zweiten Generation der großen Sport-Limousine aus Zuffenhausen.

von Horst Bauer

08/25/2016, 10:15 AM

Jetzt war es endlich so weit. Nach mehreren Präsentationen und der Möglichkeit, das Fahrgefühl am Beifahrersitz zu erleben, gab Porsche erstmals den Fahrersitz des neuen Panamera für den Motor-KURIER frei.

Die zweite Generation der Sport-Limousine baut auf einer neu entwickelten Plattform auf. Gegenüber dem Vorgänger ist der Neue länger (um 34 mm auf 5,049 m) geworden und hat einen um 30 mm größeren Radstand. Die Dachlinie wurde nach hinten um 20 mm gesenkt – was der Optik guttut, ist doch der Buckel verschwunden – im Fond bleibt aber ausreichend Kopffreiheit für Erwachsene mit bis zu 1,90 m Körpergröße. Abgesehen davon preisen die Porsche-Barden die "zukunftsweisende Interpretation des Anzeige- und Bedienfeldes" im Panamera.

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Letzteres war zumindest im Vorserien-Fahrzeug noch nicht ganz in der Gegenwart angekommen. Immer wieder unaufgefordert den Navibildschirm überlagernde Einblendungen des App-Angebots während der Fahrt und ein sich selbsttätig einschaltendes Radio waren laut Porsche-Techniker auf "Phantom-Befehle" des IT-Systems zurückzuführen. Dass die bis zum Serienstart im November diszipliniert sein werden, verstehe sich aber von selbst.

Das gilt auch für die elektronischen Aufpasser der Motorelektronik, die kurz nach dem Start in die Testrunde auf bayerischen Land- und Bergstraßen vermeldeten, dass man weiterfahren könne, aber umgehend eine Werkstatt aufsuchen solle. Motor abstellen und neu starten reichte zwar, um den Normalbetrieb wieder herzustellen, vertrauensbildende Maßnahmen sehen aber anders aus. Ursache laut Porsche: Verunreinigungen im System durch Vorserien-Bauteile.

Großer Spagat

Sieht man über derlei Unpässlichkeiten beim Erstkontakt hinweg, bleibt jedoch das Bild einer Sport-Limousine, die den Spagat zwischen entspannter Langstreckenfahrt mit nervenschonender Ruhe im Cockpit und zugespitzter, mit absolut präzisem Handling und gewaltigem Schub unterlegter Kurvenhatz im Renntempo perfekt beherrscht.

Im Fahrbetrieb zeigte sich auch schon der Sechszylinder-Biturbo im 4S (440 PS) trotz des Fahrzeuggewichts von rund 2,5 Tonnen als Herr der Lage. Beeindruckender noch der V8-Diesel (422 PS), der akustisch so gut abgedämmt ist, dass man sich ohne akustische Störungen an seinem gewaltigen Drehmoment von 850 Nm erfreuen kann. Und der V8-Benziner (550 PS, 770 Nm), der sich als einziger auch Turbo nennen darf, zeigte neben seinem spontanen Antritt auch Sparwillen durch Zylinderabschaltung. Allen gemeinsam ist das neue 8-Gang-Doppelkupplungsgetriebe, dessen zwei höchste Fahrstufen als Spritsparer fungieren und das sich allen drei Fahrmodi (Komfort, Sport, Rennstrecke) perfekt anpasst.

Apropos Sparwillen: Der schlägt sich dank gegenüber dem Vorgänger jeweils um rund einen Liter weniger Normverbrauch auch im Preis nieder. Durch den geringeren NoVA-Satz kosten die neuen Panamera trotz höherer Netto-Preise brutto annähernd gleich viel wie die Vorgänger. Start ist im November bei € 133.584,– .

Gleich zwei Plug-in-Versionen und ein Kombi werden folgen

Natürlich kann es heute nicht mehr bei einer einzigen Version des Panamera bleiben. Porsche expandiert und die neu entwickelte flexible Plattform will entsprechend verwertet werden. Außerdem ist der Blick auf die Marke Porsche in neuen, vom 911-Mythos kaum betroffenen Märkten viel weniger eingeengt als in Europa.

Die erste Erweiterung der Baureihe werden demnach gleich zwei Plug-in-Versionen des Panamera bringen. Anders als andere Hersteller begnügen sich die Schwaben nicht mit einer Variante, sondern kombinieren sowohl den Sechs- als auch den Achtzylinder-Benziner mit einem E-Motor.

Danach folgt die vor allem für China gedachte Langversion der an sich mit über fünf 5 Meter Länge nicht gerade unterdimensionierten Sportlimousine.

Nächstes Jahr schließlich steht ein weiterer Tabubruch für eingefleischte Porsche-Fans auf dem Programm. Unter dem Arbeitstitel Sports Tourer entsteht nämlich tatsächlich gerade eine Kombiversion des Panamera.

Das in einschlägigen Gerüchtebörsen ebenfalls hoch gehandelte Coupé dürfte jedoch nicht kommen. Verschmitzter Kommentar eines Porsche-Sprechers dazu: "Ein Coupé auf dieser neuen Plattform wird es natürlich geben. Aber eben als Bentley, nicht als Porsche."

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