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Die Wiederauferstehung von Detroit

Die Totgesagten geben wieder ganz ordentlich Gas. Womit die US-Hersteller auf der Auto-Show beeindrucken konnten.

von Horst Bauer

12/05/2011, 07:42 AM

Noch im Vorjahr war die North American International Auto Show (NAIAS) in Detroit für die US-Hersteller eher ein Trauerspiel.

Gar nicht zu reden von der düsteren Untergangsstimmung, die vor zwei Jahren herrschte, als der Staat mit Steuer-Milliarden einspringen musste, um General Motors und Chrysler einigermaßen am Leben zu erhalten.

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Heuer strahlt die Cobo-Hall im Zentrum der Motor-City - traditioneller Ausstellungsort der ersten bedeutenden Automesse eines jeden Jahres - jedoch wieder heller denn je. Die Hallen sind wieder gefüllt mit Exponaten, die Autoindustrie verbreitet Optimismus wie schon Jahre nicht mehr. Zwar sind einige internationale Hersteller wie etwa Nissan noch nicht wieder zurückgekehrt, aber die in den Vorjahren nur mühsam kaschierten Lücken sind heuer durch neue Hersteller wieder ausgefüllt. Nicht nur Porsche ist nach drei Jahren Abwesenheit wieder in Detroit vertreten (siehe Seite 4) , auch Mazda zeigt - trotz noch fehlender neuer Modelle - wieder Flagge auf der wichtigsten US-Show.

Und Exoten wie die Chinesen von BYD oder die E-Auto-Spezialisten Tesla und Venturi füllen die Halle mit neuem Leben.

Ford

Die US-Hersteller nutzen ihr Heimspiel zur eindrucksvollen Demonstration der wiedergewonnen Stärke. So rollt Ford nicht nur eine ganze Palette von kompakten Modellen mit verschiedensten alternativen Antriebskonzepten ins Scheinwerferlicht, sondern zeigt mit der Studie namens Vertrek zusätzlich, wie der Nachfolger des kompakten SUV Kuga aussehen wird.

Bei uns Ende 2012 starten soll die E-Version des neuen Focus die in den USA heuer eingeführt wird. An dem Antriebskonzept mit einem von Lithium-Ionen-Batterien gespeisten E-Motor hat zu Beginn auch Magna-Steyr in Graz mitgearbeitet, bis Ford das Projekt für die Serienfertigung in den Konzern zurückgeholt hat.

Neben dem E-Focus werden aber auch noch Hybrid-Varianten des C-Max, vom Plug-in-Hybrid (fährt kurze Strecken rein elektrisch) bis zum konventionellen Benzin-/Elektro-Hybrid (E-Motor unterstützt Verbrennungsmotor) präsentiert.

Platzhirsch

General Motors durfte sich nicht nur über den Titel des Nordamerikanischen Autos des Jahres für den Chevrolet Volt freuen, sondern auch über den inoffiziellen Titel als neuer Platzhirsch auf dem boomenden chinesischen Markt. Nur zwei Jahre nach dem Start der dramatischen Rettungsaktion steht der ehemals größte Autohersteller der Welt heute besser da denn je.

Während Toyota mit Imageproblemen und Verkaufseinbrüchen zu kämpfen hat, zieht bei GM nicht nur China, sondern auch der Heimmarkt wieder kräftig an. Diesen Schwung nützen will man auch mit einem neuen Premium-Modell für die Kompaktklasse. Der Buick Verano soll den Erfolg des Regal (baugleich mit dem Opel Insignia) eine Klasse tiefer wiederholen und dort dem Audi A3 und Lexus IS 250 das Leben schwer machen.

Chrysler schließlich zelebrierte die Rückkehr in die Erfolgsspur mit einer wahren Modellflut auf der enormen Showbühne des eigenen Standes.

Im Zentrum stand dabei die Weltpremiere des Chrysler 300, der in Europa in rund einem Jahr optisch modifiziert als Lancia starten wird. Das neue Flaggschiff des nun von Fiat gemanagten drittgrößten US-Herstellers (der Besitz-Anteil der Italiener wurde gerade von 20 auf 25 Prozent aufgestockt) startet nicht nur mit stark überarbeiteter Optik, sondern hat auch technisch (neues Allradsystem) und motorisch (neuer 3,6-Liter-V6) einiges zu bieten. Unterstrichen wird das Fortschreiten des ambitionierten Sanierungskonzeptes von Fiat-Chef Marchionne durch einen technisch überarbeiteten Voyager (kommt mit hochwertigerem Interieur und verbessertem Fahrwerk demnächst ebenfalls als Lancia zu uns) und einem optisch stark veränderten Nachfolger des Mittelklasse-Modells Sebring (jetzt Chrysler 200), für das es jedoch keine Europa-Pläne gibt.

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