Immer mehr ist nie genug

Anita Staudacher

Anita Staudacher

Das Konsumvertrauen ist im Keller, sagen die Wirtschaftsforscher rechtzeitig vor dem "Einkaufs-Feiertag" am 8. Dezember. Warum soll diesem Konsum eigentlich noch irgendjemand vertrauen? Einem Konsum, der immer schreit: Mehr, mehr, mehr. Wer heuer mehr Geschenke einkauft als im Vorjahr, muss nächstes Jahr noch mehr Geschenke einkaufen und übernächstes Jahr noch mehr. Nur der Konsum hält die Wirtschaft am Laufen, sagen die Wirtschaftsforscher mit ihrem unerschütterlichen Glauben an das ewige Wachstum. Sie vergessen zu sagen: Das Steigerungsspiel hat auch einmal ein Ende.

Der Konsum läuft auch deshalb flau, weil kein Platz mehr im Kasten ist. Laut Studien horten in unseren Breiten schon 18-Jährige mehr als 500 Produkte in ihrem Zimmer, den Großteil davon würdigen sie keines Blickes mehr. Die Suche nach Geschenken wird für Menschen, die in Überfluss leben, wahrlich immer schwieriger. Viele Menschen glauben daher längst nicht mehr an das ewige Wachstum und wollen nicht mehr weitermachen wie bisher. Sie pfeifen auf den Konsumrausch zu Weihnachten und besinnen sich auf wirklich wichtige Dinge im Leben. Bewusster Konsum kann sehr bereichernd sein.

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