Vernetzung mit wem?

Der Einzug der schönen neuen Datenwelt ins Auto soll zu mehr Verkehrssicherheit führen. Über den Stand der Datensicherheit ist bisher jedoch wenig zu hören.
Horst Bauer

Horst Bauer

Schon jetzt lassen sich Bluetooth-Schnittstellen von Hackern für allerlei vom Besitzer des Wagens ungewollte Aktionen instrumentalisieren

von Dr. Horst Bauer

über die Datensicherheit im vernetzten Auto

Es muss ja nicht gleich so arg sein wie in dem Beispiel der beiden US-Hacker. Die konnten, wie das deutsche Fachmagazin AMS meldet, bei einem Toyota Prius via Laptop nicht nur alle Bordanzeigen frei manipulieren, sondern das Auto auch per Fernsteuerung lenken. Zu Demonstrationszwecken zwar und mithilfe eines an die Bordelektronik angeschlossenen Kabels.

Aber das wird angesichts der immer stärker vernetzten Autos bald nicht mehr notwendig sein. Schon jetzt lassen sich Bluetooth-Schnittstellen von Hackern für allerlei vom Besitzer des Wagens ungewollte Aktionen instrumentalisieren, vom Aufsperren bis zur Ortung. Und dass immer mehr Autos gar kein Smartphone des Nutzers brauchen, weil sie eine eigene SIM-Karte eingebaut haben, um ihre Assistenzsysteme mit aktuellen Informationen beliefern zu können, öffnet das Tor zu Daten-Klau- und -Manipulation noch weiter.

Vollends geöffnet wird es 2015 durch die Einführung des automatischen Notrufsystems eCall. Von dem weiß man bisher nur, was es zur Beschleunigung von Rettungsaktionen nach Verkehrsunfällen leisten kann. Ungeklärt ist nach wie vor, welche der verfügbaren Daten übermittelt werden und welche Behörden darauf Zugriff bekommen sollen. Es wird sich also erst zeigen, ob der Staat der Versuchung widerstehen wird können, die Überwachung der Bürger auch auf dieses Feld auszudehnen. Von den vielfachen Möglichkeiten für lukrativen Datenhandel ganz abgesehen.

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