Unter Spannung

Auch wenn das Angebot im nächsten Jahr größer wird, werden E-Autos dort weiter ein Schattendasein führen, wo der Staat nicht in den Fördertopf greift.
Horst Bauer

Horst Bauer

Wo nichts passiert – oder wie bei uns nur Firmen gefördert werden – bleiben die Stromer Exoten im Fuhrpark.

von Dr. Horst Bauer

über die staatliche Förderung von Elektro-Autos

Die Pioniere haben das Feld aufbereitet. Jetzt folgt die nächste Welle. Das Angebot an E-Autos und Plug-in-Hybriden wird 2014 deutlich größer werden. Von VW über BMW bis zu den Koreanern spannt sich der Bogen derer, die den Vorreitern Nissan/Renault und Mitsubishi folgen.

In der Praxis wird sich die Spannung dennoch in engen Grenzen halten. Die sehr spärliche Infrastruktur an tatsächlich zugänglichen Ladestellen ist dabei eher ein Randproblem. Letztlich spießt es sich an den hohen Kosten der Autos selbst, welche die Stromer für den Großteil derer unerschwinglich machen, die sie tatsächlich nutzen würden – und sie nicht nur als schicke Ergänzung des bestehenden Fuhrparks sehen.

An dieser Stelle kommen die Staaten und ihre Förderung der zarten Pflanze E-Mobilität ins Spiel. Denn nur dort, wo diese ordentlich mit Steuergeldern gegossen wird, wächst sie derzeit auch wahrnehmbar. Ob Frankreich (zu viel Atom-Strom) oder Norwegen (Geldsegen aus der Ölförderung), wo immer der Staat auch privaten Käufern hilft, die Preisdifferenz von Elektro- zu herkömmlichen Autos zu überbrücken, steigen die Zulassungszahlen. Wo nichts passiert – oder wie bei uns nur Firmen gefördert werden – bleiben die Stromer Exoten im Fuhrpark.

Wer kein Steuergeld dafür ausgeben will – wofür es gute Argumente gibt – darf sich nicht wundern, dass die Realität der in Sonntagsreden beschworenen Theorie so nachhängt.

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