Stromausfall

Nach den Sonntagsreden folgen die Mühen der Ebene für die Versorgung der E-Mobile mit öffentlichen Strom-Ladesäulen.
Horst Bauer

Horst Bauer

Neben den Kosten für den Strom selbst ist auch der Aufenthalt an der Ladesäule meist nicht gratis

von Dr. Horst Bauer

über die Nutzung öffentlicher Ladesäulen für E-Autos

Sie haben die Radständer abgelöst. Wurden diese von Kommunalpolitikern – allen voran der selige Wiener Bürgermeister Zilk – früher noch mit Pomp und Trara eröffnet, so hat sich das Geschehen jetzt zu den Ladesäulen verlagert.

Der Aufbau einer öffentlichen Infrastruktur von Strom-Zapfanlagen soll den Umstieg von Autos mit Verbrennungsmotoren zu solchen mit elektrischem Antrieb fördern und eignet sich hervorragend für blumige Versprechungen in Sonntagsreden und medienwirksame Eröffnungs-Szenarien.

Um so ernüchternder fällt dann die Bilanz aus, wenn man sich etwa in Wien am Steuer eines Elektroautos auf die Suche nach den angepriesenen Lademöglichkeiten außerhalb der eigenen Garage macht. Schnell lernt man, dass nicht nur die Kosten für den gezapften Strom nicht vorher kalkulierbar sind, weil der Preis nicht wie zu Hause pro Kilowattstunde angegeben wird, sondern pro Stunde Ladezeit. Wie viel Strom die Batterie wie schnell abzapft, liegt aber an deren Ladezustand.

Man merkt auch bald, dass neben den Kosten für den Strom selbst auch der Aufenthalt an der Ladesäule meist nicht gratis ist. Entweder fallen Garagengebühren an, oder – eine Wiener Spezialität – es muss für die Dauer der Ladezeit an der Oberfläche ein Kurzparkschein ausgefüllt werden. Sofern die Ladesäule überhaupt erreichbar und nicht zugeparkt (wie im Hof der Wirtschaftskammer) ist. Oder (noch?) in einer Fußgängerzone liegt, wie in der Mariahilfer Straße.

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