Gleiches Recht für alle

Hält der Trend zu Vespa & Co. bei uns weiter an, wird sich in den Städten bald die Stellplatz-Frage stellen – auch für die Fahrräder.
Horst Bauer

Horst Bauer

Verstellen parkende Roller und Motorräder nicht auch jenen öffentlichen Grund, für dessen Nutzung Autobesitzer zahlen?

von Dr. Horst Bauer

über die Stellplatz-Frage für Zweiräder

Jetzt scheint es ja tatsächlich bald so weit zu sein, dass sich nicht nur die hartgesottenen Motorrad- und Rollerfahrer wieder auf die Straße trauen. Der heuer nicht enden wollende Winter hat nicht nur die Testfahrten mit den aktuellen Modellen für unseren neuen Zweirad-KURIER zur – im wahrsten Sinne des Wortes – Zitterpartie gemacht, sondern auch den Saisonstart für viele Neulinge und ihre Roller aufgeschoben.

Der sich in der Stadt abzeichnende Trend zum A-Führerschein-freien Roller als sommerliche Alternative zu stauanfälligem Auto und überfüllten Öffis dürfte sich heuer – angeschoben durch die leidige Parkpickerl-Regelung in Wien – weiter verstärken. Mit der Vespa zu jeder Tages- und Nachtzeit in der Stadt unterwegs zu sein, ohne sich Gedanken über die jeweilige Gültigkeitsdauer von Kurzparkzonen machen zu müssen und dem sommerlichen Baustellen-Chaos durch entspanntes Vorbeirollen an stauenden Autokolonnen entkommen zu können, macht den temporären Umstieg auf ein motorisiertes Zweirad für viele Autobenützer immer attraktiver.

Sobald allerdings ausreichend viele auf den Geschmack gekommen sein werden, wird sich auch bei uns jene Frage stellen, die in der Schweiz gerade diskutiert wird. Verstellen parkende Roller und Motorräder nicht auch jenen öffentlichen Grund, für dessen Nutzung Autobesitzer zahlen? Wird dieser Gedanke verfolgt, können die auf neue Einnahmen schielenden Bürgermeister dann allerdings auch die Fahrräder nicht auslassen.

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