Energie-Wende

Wo der Straßenverkehr besser ist als sein Ruf und warum in der Energie-Wende so viel Kohle steckt.
Maria Brandl

Maria Brandl

Während Lkw und Pkw immer sauberer und effizienter unterwegs sind, machen Stromerzeuger einen großen Schritt zurück

von Maria Brandl

über Kohle für die Energie-Wende

Für viele kann die Energiewende nicht schnell genug kommen. In Anbetracht schlechter Luftqualität vielerorts, steigender CO2-Emissionen und hoher Ölimportabhängigkeit durchaus verständlich.

Tatsächlich sind bereits viele Milliarden in die Energiewende investiert worden. Im Straßenverkehr setzen sich neue Energien zwar nur langsam durch, aber dank enormer Fortschritte bei Abgasreinigung und Antriebstechnik gibt es dennoch spürbare Fortschritte. Die Feinstaubbelastung aus dem Verkehr etwa sinkt seit 2005 in Österreich deutlich, so Jürgen Schneider, Umweltbundesamt, auf einer Veranstaltung des GSV an der TU Wien. Der positive Trend wird sich fortsetzen.

Lkw- und Pkw-Betreiber können ja auch nicht auf Kohlebetrieb umstellen, wie dies Kraftwerksbetreiber derzeit massiv tun, auch in Deutschland. Hocheffiziente neue teure Gaskraftwerke werden heruntergefahren, bei uns etwa das Gaskombikraftwerk Mellach, weil einerseits der Markt mit billiger Braunkohle überschwemmt wird, anderseits die Strompreise an der Börse so niedrig sind. Ebenso wie Preise für CO2-Zertifikate. Milliarden-Investitionen sind so für den Rauchfang.

Die Zeche zahlen wir Kunden und die Umwelt. Ein Braunkohlekraftwerk hat laut Verbund einen drei Mal höheren CO2-Ausstoß als Mellach. Von den anderen Schadstoffen, die aus Kohlekraftwerken in europäischen Ländern ohne aufwendige Filteranlagen emittiert werden, ganz zu schweigen.

Das ist Energie-Wende von vorgestern.

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