Brummi-Alarm

Kaum eine Lkw-Schwerpunktkontrolle ohne besorgniserregende Ergebnisse. Wer nur die Fahrer dafür verantwortlich macht, geht dem Problem nicht auf den Grund.
Horst Bauer

Horst Bauer

Die Fahrer stehen unter Zeitdruck durch ihre Auftraggeber.

von Dr. Horst Bauer

über die Probleme mit dem Schwerverkehr

Es müssen gar nicht die berühmten „rollenden Bomben“ sein. Lkw-Züge wie jener Gefahrengut-Transporter, der vor kurzem bei Kontrollen in Baden wegen seines abenteuerlichen technischen Zustandes von der Autobahn geholt wurde, sind nur die beunruhigende Spitze des Eisbergs. Es müssen ja nicht gerade toxische Flüssigkeiten geladen sein, damit mangelhaft gewartete Brummis zum Sicherheitsrisiko werden. Obwohl die besonders krassen Fälle von leidlich zusammengeflickten Schrott-Lkws auch wegen der Kontrollen seltener werden, reichen ja schon abgenutzte Bremsen und verschlissene Reifen, um aus den „Friends on the road“ rollende Gefahrenquellen zu machen. Und auch Klassiker wie manipulierte Fahrtenschreiber oder „aufgemachte“ Geschwindigkeitsbegrenzer sind ja nicht unbedingt ein Beitrag zu mehr Verkehrssicherheit. Die Schuld an diesen Zuständen nur den „schwarzen Schafen“ unter den Fernfahrern zuzuschreiben, greift jedoch zu kurz. Die Fahrer stehen unter Zeitdruck durch ihre Auftraggeber und sind vielfach gezwungen, Fuhren anzunehmen, die bei Einhaltung aller gesetzlichen Bestimmungen so nicht machbar wären. Die Speditionen wiederum kämpfen mit den Vorgaben der Kunden, die den wegen des grassierenden Sparzwangs immer größer werdenden Kostendruck weitergeben. Am Ende der Kette steht jedoch der „Geiz-ist-geil“-Konsument.

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