Bremsen

Warum es beim geplanten Tempo 100 auf Autobahnen nicht nur um bessere Luft geht.
Maria Brandl

Maria Brandl

Nicht zuletzt erhoffen sich damit finanzklamme Regionen auch geringere Kosten für die Straßenerhaltung.

von Maria Brandl

über die aktuelle Initiative zu generellem Tempo 100 auf Autobahnen

Wenn Tirol heuer auf Autobahnen praktisch flächendeckend Tempo 100 einführt, so soll dies nicht Ausnahme, sondern möglichst bald Regel auf allen Autobahnen Österreichs werden, so Experten auf einer Tagung der Plattform „Saubere Luft“ vor Kurzem in Wien. Die Vorteile von Tempo 100 liegen für sie auf der Hand: Weniger Schadstoffe, weniger Lärm, weniger Verbrauch, weniger Verkehrsopfer. Nicht zuletzt erhoffen sich damit finanzklamme Gemeinden und Regionen auch geringere Kosten für die Straßenerhaltung. „Österreich ist laut Währungsfonds das elftreichste Land der Welt“, so Verkehrsplaner Georg Hauger, aber die Schlaglöcher nehmen trotzdem zu. „Tempolimits sind billiger als bauliche Maßnahmen.“ Dass selbst in so reichen Staaten wie Österreich oder Deutschland das Geld für Infrastrukturerhaltung (nicht nur von Straßen) fehlt, hängt jedoch auch mit dem politisch geförderten „Falschparken“ (im Sinne von Steuergerechtigkeit) in Luxemburg Hunderter nicht abgeführter Milliarden von Großkonzernen zusammen. Aber nicht nur der Staat profitiert von den geplanten Tempolimits, auch die Autofahrer. Die Regierung will ja zur Finanzierung der Steuerreform von ihnen mehr als zwei Milliarden Euro holen durch neue Besteuerung von Firmenautos, Diesel und Änderung der Pendlerpauschale (Michael Bachner, KURIER.at, 9.11.). Diese Einbußen können Autofahrer durch spritsparendes Tempo 100 zumindest teilweise kompensieren. Und der Fahrspaß? Da fällt den Autoherstellern hoffentlich was ein. Immerhin hat VW das größte Forschungsbudget der Welt.

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