Auto-Steuer

Dass man beim Thema Steuerreform wenig von Änderungen bei der Autobesteuerung hört, ist kein gutes Zeichen.
Horst Bauer

Horst Bauer

Eine grundlegende Neuaufstellung des verworrenen Systems ging sich nicht mehr aus.

von Dr. Horst Bauer

über Änderungen bei den Autosteuern

Beim letzten Durchgang lief alles überfallsartig ab. Vor genau einem Jahr präsentierte die Regierung einer staunenden Autobranche ihre Pläne zur Erhöhung der Einnahmen aus dem weitläufigen Steuer- und Abgaben-Dschungel, der die heimischen Autokäufer schon seit geraumer Zeit umgibt. Über Weihnachten war dann für die Interessenvertretungen von Industrie, Handel und Autofahrern nur noch Zeit, auf sanfte Ergebniskosmetik zu dängen. Eine grundlegende Neuaufstellung des verworrenen Systems aus Normverbrauchsabgabe, - und motorbezogener Versicherungssteuer ging sich unter dem gebotenen Zeitdruck klarerweise nicht mehr aus. Ergebnis der schlecht geplanten Aktion zur möglichst raschen Geldbeschaffung auf Kosten der Autofahrer waren ungeplante Nebeneffekte (spritfressende Ami-Schlitten waren plötzlich steuerlich im Vorteil gegen umweltfreundlichen Familienautos) und eine nachhaltige Irritation des Marktes. Abzulesen daran, dass die Zulassungszahlen bei uns heuer markant rückläufig sind, während der Trend in Resteuropa (inklusive solcher Sorgenkinder wie Spanien) nach oben weist. Vor diesem Hintergrund schrillen beim gelernten Österreicher die Alarmglocken angesichts der aktuellen Steuerreformpläne der beiden Regierungsparteien‚ bei denen von einer Änderung der komplizierten Autobesteuerung derzeit keine Rede ist. Es muss ja nicht gleich billiger werden. Einfacher würde schon reichen.

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