Ankündigen reicht

Tesla sorgt weiterhin verlässlich für Gesprächsstoff. Das scheint auch schon mehr als die halbe Miete für den Erfolg zu sein – zumindest an der Börse.
Horst Bauer

Horst Bauer

Das Model X soll jetzt doch erst Ende nächsten Jahres kommen.

von Dr. Horst Bauer

über Fakten und Fantasien zu Tesla

Nüchtern betrachtet läuft es ja derzeit nicht ganz so gut für die Pioniere des Luxus-Elektroautos. Statt etwa auf der Autoshow in Los Angeles Wind für die Markteinführung des lange angekündigten Crossover-Modells zu machen, versucht man, mit gedrechselten Formulierungen dessen Verspätung zu rechtfertigen. Das Model X, ein Luxus-Raummobil mit Flügeltüren, soll jetzt entgegen den ursprünglichen Ankündigungen doch erst Ende nächsten Jahres kommen. Nicht genug damit, beschäftigten sich US-Medien in der Vorwoche mit einer vom renommierten Wirtschafts-Network Bloomberg-TV aufgebrachten Meldung, wonach rund 12.500 als verkauft gemeldete Stück des Model S in der Statistik nicht auffindbar wären. Dies alles, nachdem kurz zuvor Daimler den Verkauf seiner Beteiligung an Tesla vermeldet hat. Schlechte Zeiten also für eine Firma, die weiterhin Millionenverluste schreibt (allein 74,7 Mio. Dollar im 3. Quartal 2014) und heuer nach eigener Einschätzung mit 33.000 Stück rund 2000 weniger absetzen wird als geplant. Möchte man meinen. Doch an der Börse gelten derzeit andere Regeln. Hier wird auf die Zukunft spekuliert. Und da reicht es schon, wenn Tesla-Guru Elon Musk über neue Batterie-Fabriken spricht – eine davon auch in Europa – um den Aktienwert trotz aller aktuellen Probleme in lichte Höhen zu schrauben.

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