Wir brauchen keine türkischen Konflikte

Wer türkische Innenpolitik machen will, soll in die Türkei gehen. Erdogans Expansion gehört gestoppt.
Helmut Brandstätter

Helmut Brandstätter

Wer türkische Innenpolitik machen will, soll in die Türkei gehen. Erdogans Expansion gehört gestoppt.

von Dr. Helmut Brandstätter

über türkische Konflikte

"Die Türkei ist eine zentrale Aktionsplattform für islamistische Gruppierungen." So steht es in einem Bericht der deutschen Bundesregierung, der geheim gehalten werden sollte. Die Türkei unterstützt ägyptische Muslimbrüder, die islamistische Opposition in Syrien, aber auch die von der EU als Terrororganisation eingestufte palästinensische Hamas.

Die Regierung Merkel will darüber nicht öffentlich reden, sie fürchtet ständig um das Flüchtlingsabkommen mit der Türkei. Aber wir müssen darüber reden, dass der türkische Präsident Erdogan in keiner Hinsicht Grenzen kennt. Er trägt seine Konflikte in andere Länder und will überall Einfluss haben, wo Türken leben, auch bei uns. Das dürfen wir uns nicht gefallen lassen.

Österreich ist ein Einwanderungsland, auch wenn es manchen nicht passt. Das heißt, dass die Gesellschaft Migranten alle Chancen geben muss, das heißt aber auch, dass Zuwanderer sich hier integrieren müssen, unter Achtung aller Gesetze des Landes. Das beginnt schon damit, dass Doppelstaatsbürgerschaften grundsätzlich verboten sind – anders als in Deutschland, wo darüber diskutiert wird. Das bedeutet, dass Mädchen nicht zwangsweise verheiratet werden, Religion Privatsache ist und nicht von Ankara aus gesteuert werden darf. Innenpolitische und religiöse Konflikte der Türkei haben hier nichts verloren.

Leider haben alle zu lange weggeschaut, wenn Mädchen verschwunden sind, wenn Frauen nicht aus dem Haus dürfen, der Koran Kindern zwangsverordnet wird. Vielleicht waren Türken brave Wähler der SPÖ. Aber denjenigen, die keine Österreicher im Sinn unserer Verfassung sein wollen, müssen wir deutlich entgegentreten.

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