Was für eine Farce!

Dass eine mittelmäßige Kandidatin RH-Chefin wird und der beste Anwärter durchfiel, ist äußerst blamabel.
Maria Kern

Maria Kern

Es ist offensichtlich, dass Qualifikation weniger zählt als politische Taktik.

von Mag. Maria Kern

über die Kür der RH-Präsidentin

Eine Farce – so muss man umschreiben, was sich heute Vormittag im Parlament abgespielt hat. SPÖ und ÖVP haben eine Kandidatin, die beim gestrigen Hearing im Hohen Haus nur mittelmäßig abgeschnitten hat, zur neuen Rechnungshof-Präsidentin gekürt. Die steirische Rechnungshof-Chefin Margit Kraker wird nun Josef Moser an der Spitze des wichtigen Kontrollorgans der Republik beerben. Der mit Abstand beste Anwärter, der ehemalige Budgetsektionschef Gerhard Steger, fiel durch. Er hatte bei der Anhörung im Parlament seine Konkurrenten in den Schatten gestellt. War das Hearing also unnötig – angesichts der Packelei von ÖVP und SPÖ? Mitnichten. Durch die öffentliche Befragung kristallisierte sich klar heraus, wer sich für den Posten am besten eignen würde. Dass sich die Regierungsparteien darüber hinweggesetzt haben, macht offensichtlich, dass Qualifikation leider viel weniger zählt als politische Taktik. Die ÖVP hat die SPÖ erpresst, die Kanzlerpartei ist "eingegangen". Der Wähler konnte erste Reihe fußfrei zuschauen – und wird sich sein Urteil bilden. Dass derlei beim Volk gut ankommt, darf wohl bezweifelt werden.

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