Umgang mit fremdem Geld erfordert Anstand

Man muss auf das fremde Geld besser aufpassen als auf das eigene. Dieser Satz stimmt noch immer.
Helmut Brandstätter

Helmut Brandstätter

Keinen Respekt vor fremden Geld hat auch Gerald Klug

von Dr. Helmut Brandstätter

über das Chaos in der OMV

Johanna Mikl-Leitner, die Dame mit dem vornehmen Spruch "Her mit dem Zaster, her mit der Marie " hat sich durchgesetzt. Jetzt will endlich auch der ÖAAB, das sind die ÖVP-Arbeitnehmer, höhere Steuern, und zwar auf Kapitaleinkommen. Sparen war gestern, die Politik erfreut sich am Verteilen von Geld, von fremdem Geld natürlich.

In der ÖIAG wiederum ist man stolz auf frühere Privatisierungserlöse und geht jetzt besonders locker mit Abfindungen für Manager um. Rudolf Kemler sieht seine Zeit als ÖIAG-Chef ablaufen und verteilt noch Geld, für das er verantwortlich ist, das ihm aber nicht gehört. Hätte er das auch gemacht, wenn er Eigentümer der OMV wäre? Und wie war es möglich, dass Kemler nur wenige Monate nach der Vertragsverlängerung von OMV-Chef Gerhard Roiss schon öffentlich über dessen Nachfolge spekulierte? Jetzt nach dem Staatsanwalt zu rufen, weil Informationen in der Zeitung standen, wirkt da nur mehr lächerlich.

Interessant ist ja, dass sowohl die rote Managerin Brigitte Ederer als auch der schwarze Nationalbankpräsident Claus Raidl die Vorgangsweise der ÖIAG scharf kritisieren. Ederer spricht gar davon, dass Roiss "vielleicht Menschen oder Entscheidungen im Weg war". Wäre die ÖIAG der Politik verantwortlich, könnte man jetzt einen Finanzminister vor einen Untersuchungsausschuss im Parlament holen. So bleiben nur Spekulationen.

Keinen Respekt vor fremden Geld hat auch Gerald Klug, der nicht einmal den Job als Selbstverteidigungsminister gut macht. Das Bundesheer hat nichts mehr, aber er verteilt unverdrossen Steuergeld an Gratiszeitungen. Unverschämtheit, Angst – oder beides?

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