SPÖ verspielt Rest an Glaubwürdigkeit

Bildung war stets eines der Kernthemen der Roten. Mit Heinisch-Hoseks Schulspar-Plan geben sie es aus der Hand.
Karin Leitner

Karin Leitner

Selbst Gesinnungsfreunde begehren auf.

von Karin Leitner

über die SPÖ

Lange war die ÖVP in der Bredouille. Aufmüpfige Länder-Schwarze und das Hypo-Handling brachten Michael Spindelegger Tadel und schlechte Umfragewerte ein. Nun ist die SPÖ in der Ziehung. Ihre Unterrichtsministerin muss sparen. Sie schneidet just dort hinein, wo es besonders schmerzt – in Schulen: Mehr Kinder in einer Klasse, weniger Zweitlehrer in den NMS. Selbst Gesinnungsfreunde begehren auf: Landeschefs, Abgeordnete; die Parteijugend ruft gar zum Sitzstreik. Was tun rote Granden? Sie versuchen, die Malaise schönzureden. Angesichts des Acht-Milliarden-Budgets seien die 57 Millionen, die heuer zu lukrieren sind, Pipifax, argumentiert Klubchef Schieder sinngemäß. SPÖ-Frontmann Faymann sagt vorerst nichts dazu. Ein bekanntes Verhalten. Schon Heinisch-Hoseks Vorgängerin Schmied unterstützte er nicht – bei ihrem einstigen Vorhaben, Pädagogen mehr Arbeitszeit zu verordnen. Dabei betont er in jeder Sonntagsrede, dass "Investitionen in die Bildung die wichtigsten Investitionen in die Zukunft" seien. Immerhin hat die SPÖ das Kanzleramt 2006 nicht zuletzt mit ihrer Kritik an ÖVP-Ressortchefin Gehrer zurückerobert.

Bleibt die Kanzler-Partei bei ihrem Plan, sollte sie im nächsten Wahlkampf nicht mehr mit diesem Thema für sich werben. "Rote Bildungslüge" wird dann auf Sujets der Polit-Konkurrenten stehen.

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