So irre und teuer ist unsere Bürokratie

Wir haben zu viele Ministerien und einen Pallawatsch zwischen Bund und Ländern. Auf Kosten der Bürger.
Helmut Brandstätter

Helmut Brandstätter

Aber es gibt ja genug von uns Steuerzahlerdeppen.

von Dr. Helmut Brandstätter

über Bürokratie

Der KURIER-Bericht vom Montag hat auch bei geübten Liebhabern des heimischen Bürokratie- Dschungels Aufsehen erregt. Da werden Junglehrer, die man im Herbst sicher wieder braucht, vor dem Sommer aufs Arbeitsamt geschickt. Diese Praxis ist absurd und aufwendig, aber angeblich gesetzeskonform. So genau kümmert sich da niemand, die Gewerkschaft hat ja auch Besseres zu tun.

Der Präsident des Landesschulrates von Niederösterreich, Hermann Helm, meint dazu: „Die Gesetze im Schulwesen sind ein heilloses Durcheinander.“ Der Mann muss es wissen, war er doch einmal Generalsekretär im Unterrichtsministerium. Nur warum macht die Verwaltung mit diesem Irrsinn nicht endlich Schluss?

Oder mit der Förderung der Familien, wo sieben Ministerien für 117 familienbezogene Leistungen zuständig sind? Die Pflege der Bürokratie ist dem Staat wichtiger als die Betreuung der Kinder.

Und wann ordnen Bund und Länder einmal ihren Kompetenz-Wirrwarr? Der Rechnungshof zeigt seit Jahren Beispiele auf, Politik und Verwaltung zucken seit Jahren im selben Rhythmus die Schultern.

Dafür fordert Beamtenchef Fritz Neugebauer schon jetzt mehr Geld für das kommende Jahr. Jedes Unternehmen in Österreich muss heutzutage darüber nachdenken, wo eingespart wird, bevor mehr Geld ausgegeben wird. Darf man das vom Staat nicht erwarten?

Während Schulbeamte Lehrer abmeldeten, die dann von AMS-Mitarbeitern betreut wurden, hatten Beamte der Finanzmarktaufsicht keine Zeit, die Geschäfte der Hypo-Kärnten zu analysieren. Das kommt besonders teuer. Aber es gibt ja genug von uns Steuerzahlerdeppen.

Kommentare